Nr. 117/2025

Die Regierung übte massiven Druck aus. Niemand traute sich mehr, offen zu sprechen. Jeff Wilkesmann, venezolanischer Biochemiker „ Venezuela, Mai 2014: Studierende protestieren gegen die Regierung Nicolás Maduros, die eskalierende Wirtschafts- und Staatskrise, steigende Kriminalität, Korruption und Inflation im Lande. Sicherheitskräfte reagieren mit Räumungen, Massenverhaftungen und Gewalt. November 2021 Als Reaktion auf die Machtübernahme der Taliban richtet die Stiftung erstmals ein Sonderprogramm ein. Ziel ist die schnelle Unterstützung betrof­ fener Forschender unter Berücksichtigung der besonderen Gegeben­ heiten in Afghanistan. März 2019 Das Philipp Schwartz- Forum wird zur Plattform für Austausch und Vernetzung zwischen Geförderten, Gastein­ richtungen sowie nationalen und inter­ nationalen Akteur*innen zum Schutz der Wissen­ schaftsfreiheit und zur Unterstützung gefähr­ deter Forschender. Oktober 2019 Die Stiftung beteiligt sich an der EU-geförderten Initiative InSPI- REurope (Initiative to Support, Promote and Integrate Resear- chers at Risk in Europe), um Wissenschaftsfreiheit und Schutz von Forschenden auf europäischer Ebene zu stärken. rungen nach demRegimewechsel gehofft, diese seien bislang jedoch nicht eingetreten. Religiös motivierte Morde seien mittlerweile an der Tagesordnung. Ent- sprechend könne sie nicht in ihr Heimatland zurück- kehren: Alsalimgehört zur alawitischenMinderheit. Von ihrer syrischen Universität wurde sie mittler- weile entlassen, sie vermutet, aufgrund ihrer Konfes- sion. „Auch das zeigt, dass akademische Freiheit in meinem Heimatland in weite Ferne gerückt ist, ins- besondere für Frauen und Minderheiten.“ Darauf macht Rana Alsalim aus der Diaspora heraus öffentlich aufmerksam. Sie spricht auf Podien wie beim Philipp Schwartz-Forum 2025 in Berlin, wo die Stiftung syrische Exilant*innen zusammen- brachte – auchmit der Hoffnung, durch eine Stärkung der syrischen Diaspora positiv auf die Entwicklungen vor Ort einwirken zu können. „Für Forschende im Exil ist Wissenschaftsfreiheit nicht nur ein abstrak- tes Prinzip“, betont Alsalim. „Sie ist die Grundlage, umneu anzufangen, sich zu vernetzen und einen Bei- trag zur globalen Wissenschaft zu leisten.“ Im Zuge ihrer PSI-Förderung arbeitete Alsa- lim zunächst als Postdoktorandin in einer Gruppe für medizinische Chemie, wechselte später in die Industrie. Ihre Erfahrungen im deutschen akade- mischen Betrieb beschreibt sie als Kampf um Aner- kennung. Sie stoße als ausländische Forscherin auf Vorbehalte, fühle sich in ihren Leistungen und Qua- lifikationen nicht immer wertgeschätzt. „Meine Ziele sind jetzt, mir eine Festanstellung in einem großen September 2018 Der Deutsche Bundestag und das AA verstetigen das Programm: Die bis- lang befristete Initiative erhält nun dauerhaft vom AA eine robuste Grund­ finanzierung. › SCHWERPUNKT 10 JAHRE PHILIPP SCHWARTZ-INITIATIVE 14

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