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Hans-Christian Pape: „Toleranz kann man trainieren.“

Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung ruft beim Neujahrsempfang in Berlin Wissenschaft und Gesellschaft zu einem vertrauensvollen Dialog auf.

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Hans-Christian Pape, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung
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Neujahrsempfang der Humboldt-Stiftung
Barbara Hendricks, Mitglied des Deutschen Bundestags; Hans-Christian Pape, Präsident der Humboldt-Stiftung
Neujahrsempfang der Humboldt-Stiftung
Neujahrsempfang der Humboldt-Stiftung
Neujahrsempfang der Humboldt-Stiftung

Voraussetzung für den Dialog seien sowohl die Bereitschaft der Wissenschaft, ihr Tun zu erklären als auch ein Vertrauensvorschuss gegenüber der Wissenschaft und ihren komplexen Wahrheiten von Seiten der Gesellschaft. Stiftungspräsident Hans-Christian Pape nahm zu Beginn seiner Rede beim Neujahrsempfang am 28. Januar Bezug auf das Humboldt-Zitat: „Die Entschleierung der Wahrheit ist ohne Divergenz der Meinungen nicht denkbar.“

Vor rund 450 geladenen Gästen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowie Humboldtianerinnen und Humboldtianern unterstrich Pape, dass die Wissenschaft dieser Form der Wahrheitssuche verpflichtet ist. „Die Divergenz der Meinungen ist unsere Methode der Wahrheitssuche, die Toleranz von Ambiguität ist unser Ansatz zur Durchdringung wissenschaftlicher Fragestellungen. Und allein der Suche nach Wahrheit sind wir verpflichtet. Das ist die Essenz der Wissenschaftsfreiheit, für die wir einstehen“, sagte Pape. Die Fähigkeit zur Ambiguitätstoleranz aber, also die Fähigkeit, Mehrdeutigkeiten und Widersprüchlichkeiten auszuhalten und zu verhandeln, scheine in der Gesellschaft zuletzt wenig trainiert worden zu sein, fuhr Pape im Hinblick auf die zunehmende Intoleranz und die daraus resultierende Radikalisierung von Gesellschaften fort.

Ambiguitätstoleranz aber könne trainiert werden. Voraussetzung dafür ist der vertrauensvolle Dialog zwischen Gesellschaft und Wissenschaft. Dieser Dialog stelle auch in diesem Jahr eine der größten Herausforderungen des Wissenschaftsbetriebs dar.

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