Nr. 113/2021

4 HUMBOLDT KOSMOS 113/2021 EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, bei der Wissenschaftskommunikation ist es ein wenig wie bei einer Achterbahnfahrt: Freude und Schrecken liegen dicht beieinander. Einerseits ist während der Pandemie die viel beschworene Scientific Literacy, das allgemeine Grundverständnis für Wissenschaft, zweifelsfrei gestiegen. Machen Sie den Supermarkttest und sprechen Sie am Kühlregal eine beliebige Person auf Covid-19 an. Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden Sie mit einem kundigen Fachreferat über Aerosole, mRNA-Impfstoffe und die Tücken der jüngsten Virusmutation belohnt. Anderseits könnten Sie bei diesem Versuch auch auf einen vehementen Gegner von Imp- fungen treffen, der über staatliche Bevormun- dung schimpft und Ihnen vielleicht sogar über ein Komplott erzählt, in dessen Hintergrund Bill Gates die Fäden zieht. Zwischen diesen Polen bewegt sich die Wis- senschaftskommunikation. Sie ist ungleich schwieriger geworden, seit das Verbreiten von Falschnachrichten in Teilen von Medien und Politik zugenommen hat und Filterblasen in sozialen Medien Verschwörungstheorien und Aggression auf ein neues Niveau gebracht haben. Hinzukommen die Krise traditioneller Medien und hausgemachte Probleme der Wis- senschaft wie voreilige Veröffentlichungen von Studien. Mehr über diese Herausforderungen, wie Wissenschaftler*innen mit ihnen umgehen und wie gute Wissenschaftskommunikation trotzdem gelingen kann, lesen Sie in dieser Ausgabe. GEORG SCHOLL Chefredakteur INHALT Foto: Henning Mack 06 03 HUMBOLDTIANER*INNEN PERSÖNLICH Aus vollem Herzen 06 NACHGEFRAGT Was Forscher*innen antreibt und woran sie arbeiten TITELILLUSTRATION Martin Rümmele/Raufeld Medien

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