Pressemitteilung

Reimar Lüst-Preise 2023: Herausragende Forschung in Ethnologie und Ökonomie ausgezeichnet

Gemeinsamer Forschungspreis für internationale Wissenschafts- und Kulturvermittlung von Humboldt-Stiftung und Fritz Thyssen Stiftung vergeben

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Erhalten den Reimar Lüst-Preis 2023: Sophia Labadi und Christian Dustmann
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Die Expertin für Kulturerbestudien Sophia Labadi und der Wirtschaftswissenschaftler Christian Dustmann erhalten die diesjährigen Reimar Lüst-Preise. Die Auszeichnung wird an internationale Forscher*innen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften verliehen, die die akademischen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und ihrem Herkunftsland geprägt haben. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert. Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt gemeinsam mit der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung jährlich bis zu zwei Reimar Lüst-Preise.

Sophia Labadi ist eine herausragende interdisziplinäre Forscherin auf dem Gebiet der Kulturerbe- und Menschenrechtsforschung. Seit 2019 ist sie als Professorin an der University of Kent, Vereinigtes Königreich, tätig. Mit ihrer Arbeit will sie Schlüsselkonzepte wie „Welterbe“ und „immaterielles Erbe“ sowie die Verbindungen zwischen kulturellem Erbe und nachhaltiger Entwicklung analysieren, dekonstruieren und neu konzipieren. Dabei erörtert sie, wie das Konzept des Kulturerbes und Museen dringende globale Herausforderungen wie soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit angehen können. Durch ihre Arbeit in verschiedenen internationalen Organisationen und für Regierungen setzt Sophia Labadi politische Akzente und ist eine der wenigen Kulturerbe-Wissenschaftler*innen, deren Theorien, Erkenntnisse und Entdeckungen sowohl den akademischen Diskurs als auch die Praxis der Kulturerbeverwaltung weltweit prägen. Als Reimar Lüst-Preisträgerin plant Sophia Labadi einen Forschungsaufenthalt an der Universität Bonn.

Christian Dustmann ist einer der weltweit führenden Wirtschaftswissenschaftler auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Der Fokus seiner Arbeit liegt auf der Migrationsforschung und Arbeitsmarktökonomik. Seit 2004 ist er Professor für Volkswirtschaftslehre am University College London und Gründungsdirektor des Centre for Research and Analysis of Migration. Dustmann berät regelmäßig Regierungsstellen, internationale Organisationen und die Medien zu aktuellen politischen Themen. Mit seinen zahlreichen Publikationen und seiner aktiven Rolle in der akademischen Gemeinschaft trägt Christian Dustmann entscheidend zum Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Migration und Wirtschaft bei. Christian Dustmann wird seinen mit dem Preis verbundenen Forschungsaufenthalt am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg verbringen.

Reimar Lüst-Preis für internationale Wissenschafts- und Kulturvermittlung 

Der Astrophysiker Reimar Lüst war langjähriges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung und von 1989 bis 1999 Präsident der Humboldt-Stiftung. In Würdigung seines lebenslangen Wirkens für den internationalen Wissenschaftsaustausch lobt die Humboldt-Stiftung seit 2006 gemeinsam mit der Fritz Thyssen Stiftung den nach ihm benannten Reimar Lüst-Preis für internationale Wissenschafts- und Kulturvermittlung aus.

Finanziert durch:

(Pressemitteilung 35/2023)

Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.

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