Gastgeber*innen während der Förderung
| Prof. Dr. Tanja Brühl | Technische Universität Darmstadt, Darmstadt |
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| Beginn der ersten Förderung | 01.12.2022 |
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Projektbeschreibung der*des Nominierenden
| Computational Neuroscience
Wie werden Informationen im Gehirn dargestellt, berechnet und genutzt, so dass intelligentes Verhalten möglich ist? Welche neuronalen und rechnerischen Prozesse treten bei verschiedenen psychischen und hirnorganischen Störungen auf? Das sind konkrete Fragen, mit denen Mathematikerin und Neurowissenschaftlerin Angela Yu sich auseinandersetzt. Mit Hilfe eines multidisziplinären Ansatzes, der theoretische und experimentelle Methoden kombiniert, will sie Berechnungsprinzipien wichtiger kognitiver Funktionen – z.B. Sehen, Lernen, Entscheidungsfindung – ermitteln.
Aktuell widmet sich Angela Yu der menschlichen Gesichtserkennung. Methoden des Maschinellen Lernens zeigen bei der Gesichtserkennung, der Identifizierung von Gesichtsausdrücken und der Veränderung von Gesichtsmerkmalen vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse als der Mensch. Allerdings können diese Black-Box-Techniken keine Aussagen dazu treffen, wie das menschliche Hirn Gesichter verarbeitet. Antworten auf diese Frage und ein fundiertes Verständnis für die menschliche Gesichtsverarbeitung möchte Angela Yu mit komplexeren Modellierungen gewinnen.
Die Humboldt-Professur von Angela Yu soll die theoretische und methodische Kernexpertise an der TU Darmstadt stärken und die Integration von KI und Kognitionswissenschaft weiterentwickeln. Darmstadt ist ein bedeutender Knotenpunkt für KI-Forschung in Deutschland: Die Stadt ist Heimat für das von 13 Universitäten getragene Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz (hessian.ai). Die TU Darmstadt zielt zudem auf den Aufbau einer umfassenden Forschungskompetenz zur humanzentrierten KI. Am Centre for Cognitive Science der TU Darmstadt werden computergestützte und algorithmische Lösungen für anspruchsvolle KI- und Machine Learning-Probleme entwickelt und die Erkenntnisse aus KI und ML auch für die Psychologie, die Bewegungswissenschaft und die Neurowissenschaften genutzt. Darüber hinaus wird untersucht, wie die Kognitionswissenschaft dazu beitragen kann, die zukünftige Interaktion mit KI zu verbessern. |