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Ich leite das Referat Physik, Ingenieurwissenschaften und Mathematik in der Auswahlabteilung. Wir bereiten die Bewerbungen und Nominierungen aus diesen Fächern so weit vor, dass die Auswahlausschüsse über sie entscheiden können. Dazu gehört unter anderem, unabhängige Gutachten von fachnahen Wissenschaftlern einzuholen und Kontakt zu Gastgebern, Ausschussmitgliedern oder Gutachtern zu halten. Dabei ist wichtig, dass man die gleiche Sprache spricht und sich fachlich versteht.
In meinem Fall scheint das auf den ersten Blick gar nicht so selbstverständlich: Von Hause aus bin ich nämlich Chemiker und habe in den 1990ern selbst als Humboldtianer mit einem Feodor Lynen-Stipendium in den USA geforscht. Schnittstellen zur Mathematik, Physik und zu den Ingenieurwissenschaften gibt es bei mir aber viele. So fliege ich zum Beispiel Segelflugzeuge, seit ich 17 bin. Der Schritt vom Fliegen zur Wissenschaft dahinter war nicht groß – auch weil es mich immer umtreibt, mich in technische Gebiete reinzu- fuchsen, die mir neu begegnen. Beim Segelfliegen kommt man nur durch Gleitflug voran. Dabei verliert man an Höhe und muss immer wieder Aufwinde finden, um erneut aufsteigen und wieder hinabgleiten zu können. Moderne Flugzeuge, die auch mal 700 oder 1 000 Kilometer Strecke schaffen können, haben extrem hohe Gleitleistungen. Diese erreicht man aber nur, wenn der Luftwiderstand möglichst gering gehalten wird – so steht man schnell vor wissenschaftlichen Fragen der Strömungsdynamik, der Polymerphysik oder einfach der Mechanik.
Ich beobachte dieses Muster bei mir übrigens auch bei anderen Dingen, mit denen ich mich privat beschäftige. Beim Amateurfunken habe ich enorm viel über Elektro und Nachrichtentechnik gelernt. Außerdem fahre und restauriere ich Rennrad-Oldtimer, wobei ich mich wieder in die Mechanik und die Werkstoffforschung vertieft habe. Man könnte also sagen: Meine Arbeit in der Stiftung und meine Freizeit verbinden sich ziemlich optimal.