Humboldtianer persönlich

(K)ein Selfie mit dem Bundespräsidenten

Qiang Guo besuchte als Humboldt-Forschungsstipendiat die Jahrestagung der Stiftung und das Berliner Schloss Bellevue. Bei Twitter sah man später (k)ein Selfie mit Frank-Walter Steinmeier.

  • vom 
  • Von Qiang Guo (aufgezeichnet von Thomas Dunkel)
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

Qiang Guo aus China war bis Juli 2017 Humboldt- Forschungsstipendiat in Martinsried am Max-Planck- Institut für Biochemie, wo er seitdem weiterhin tätig ist. Das Selfie mit dem Bundespräsidenten hatte er über Twitter geteilt. Dort ist er als @QiangGuo_EM zu finden.

Hallo, können Sie mich sehen? Ich bin der Herr hinten im Bild, der so nett lächelt. Gerade befinde ich mich inmitten Hunderter Humboldtianer bei der Jahrestagung der Humboldt-Stiftung im wunderschönen Garten von Schloss Bellevue in Berlin, dem Hauptamtssitz des deutschen Staatsoberhauptes.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine Gäste soeben mit einer Rede begrüßt. Und jetzt warten alle darauf, ihn kurz persönlich zu treffen, um im besten Falle ein gemeinsames Foto mit ihm zu machen. Klar, dass dabei nicht jeder Erfolg haben kann. Schließlich ist die Zeit eines Präsidenten knapp bemessen.

Ich jedenfalls hatte leider kein Glück – oder zumindest dachte ich das zunächst. Der Präsident hatte sich nach unzähligen Handshakes und Selfies verabschiedet, ohne ein Foto mit mir zu machen. Zum Glück war da aber die überaus freundliche Ghanaerin Fati Aziz. Als sie sich ihr Foto mit Herrn Steinmeier genauer ansah, staunte sie nicht schlecht. Wer hatte sich denn da ins Bild geschlichen? Sie erkannte mich später wieder und sprach mich an. Wir haben beide sehr gelacht, und sie hat mir dann das Foto geschickt. Der Zufall war auf meiner Seite! Meine Jagd nach einem Selfie bescherte mir am Ende also doch noch ein richtig tolles Foto und ein schönes Andenken an Berlin und die Jahrestagung.

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Ähnlich geht es mir übrigens auch häufig bei meiner Forschung im Labor des Max-Planck-Instituts für Biochemie in München, wo ich einen Gastaufenthalt als Humboldt-Forschungsstipendiat verbrachte und auch derzeit noch tätig bin. Am Institut forschen mein Team und ich mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie, kurz Kryo-EM. Das ist die Methode zur Abbildung von Zellen, für die der letzte Chemie- Nobelpreis vergeben wurde. Nicht selten suchen wir nach einem ganz bestimmten Phänomen, etwa der Ursache einer speziellen neurodegenerativen Erkrankung, und sind dann überrascht, wenn wir nach langem Forschen etwas ganz anderes finden. Das unerwartete Ergebnis liefert dann aber oft auch enorm hilfreiche Erkenntnisse.

Offen zu sein für Unerwartetes und Neues – neue Kontakte, neue Einflüsse und Denkanstöße – das ist mir sowohl in der Forschung als auch privat sehr wichtig. All das findet man auf der Jahrestagung der Humboldt-Stiftung. Dort habe ich viele neue Freunde gefunden, die in den unterschiedlichsten Fachgebieten forschen. In Zukunft wird sich daraus sicher die eine oder andere Gelegenheit für Kooperationen ergeben. Dann werde ich bestimmt auch mal wieder versuchen, ein Selfie zu schießen. 

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