Schwerpunkt

Deutschland von außen

Land, Leute und Wissenschaftsbetrieb: Nach ihrem Gastaufenthalt haben Humboldt-Stipendiaten ihre Erfahrungen bewertet. Lesen Sie hier, wie das Zeugnis für Deutschland ausgefallen ist.

  • Von Georg Scholl, Infografiken: VisualDriven
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

Hintergrund

Die Stiftung bittet ihre Geförderten am Ende des Stipendiums, online Feedback zu ihrem Forschungsaufenthalt in Deutschland zu geben. Dabei bewerten sie unterschiedliche Aspekte des Aufenthalts auf vorgegebenen Skalen und haben die Möglichkeit, auch freie Kommentare abzugeben. Alle Antworten wurden anonymisiert ausgewertet, die Kommentare mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse. Mehr als 95 Prozent der Geförderten der letzten sechs Jahre nahmen an der Befragung teil. Die Ergebnisse spiegeln damit ein umfassendes und repräsentatives Bild, das sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung von Deutschland machen.

Wer aus dem Ausland mit einem Humboldt-Stipendium zum Forschen nach Deutschland kommt, macht sich ein Bild vom Wissenschaftsbetrieb an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen und lernt Land und Leute kennen: Wie offen und tolerant begegnen die Deutschen ihren Gästen? Wie humorvoll, wie fortschrittlich ist man hierzulande, wie bürokratisch, wie gastfreundlich? Wie gut sind die Labore ausgestattet und die Bibliotheken? Wie steht es um Arbeitszeiten, Kinderbetreuung oder die Karrierechancen für Nachwuchsforscher?

Dies sind Fragen, die die Humboldt-Stiftung ihren Geförderten zum Abschluss ihres Stipendiums stellt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt beurteilen, wie sie und ihre sie begleitenden Familien ihren im Durchschnitt etwa eineinhalb Jahre dauernden Forschungsaufenthalt erlebt haben. Die Befragung bittet um offene Antworten, auch dazu, wie Deutschland im Vergleich zum eigenen Herkunftsland abschneidet.

Die Auswertung „Deutschland von außen“ fasst die Befragungsergebnisse über Forschungsaufenthalte in den letzten sechs Jahren, bis einschließlich 2018, zusammen und wertet die Rückmeldungen von mehr als 1.800 Humboldt-Gastforschenden aus über 140 Ländern aus. Das Ergebnis zeigt, dass Deutschland und sein Wissenschaftssystem überwiegend sehr positiv wahrgenommen werden und auch im internationalen Vergleich überzeugen. Doch es gibt auch Kritik, je nachdem aus welchem Heimatland die Befragten stammen.

Deutschland: pro Wissenschaft, fortschrittlich, tolerant und sogar humorvoll. Wäre da nur nicht diese Bürokratie.

Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.
Die Teilnehmer/innen bewerteten ihre Assoziationen mit Deutschland auf einer Skala von +5 bis -5. Der Sockel in hellblauer Farbe zeigt den Mittelwert aus allen Bewertungen aller Regionen. Die farbigen Balken zeigen die Bewertungen nach Regionen.

Forschung: Qualität und Finanzierung sind Spitze! Doch wer kümmert sich um die jungen Talente?

Im Vergleich mit den Weltregionen wird die Forschungsnation Deutschland überwiegend positiv beurteilt – mit zum Teil deutlichen Unterschieden, je nachdem, ob die Befragten beispielsweise aus Afrika oder Nordamerika kommen. Trotz dieser Abweichungen sind sich alle einig, auf welchen Feldern Deutschland eher stark ist, etwa in der Infrastruktur, und wo schwächer, beispielsweise in puncto Dual Career und Nachwuchsförderung.

Karriere und Arbeitslast: Eine Frage der Perspektive

Die Antworten auf die Frage fallen ganz unterschiedlich aus, je nachdem, mit welchem Land verglichen wird. Japanische und amerikanische Forscher finden die Arbeitszeiten besser als daheim. Franzosen und Briten beurteilen die Berufschancen hierzulande schlechter, Chinesen und Italiener dagegen besser. Unterm Strich schneidet Deutschland im Vergleich überwiegend positiv ab, doch der Vergleich mit ausgewählten Ländern zeigt, wo es Verbesserungspotenzial gibt.

„Deutsche Bahn is the best in the world!”

Von Essen und Kultur über öffentlichen Nahverkehr und Mieten bis zur Atmosphäre in der Gesellschaft und an den Universitäten: Hier erzählen die Befragten, was sie unbedingt noch loswerden wollten. Eine Auswahl.

Gut betreut: Deutschland ist vergleichsweise kinderfreundlich.

Es fehlen Plätze in Kindergärten und Kitas. Davon wissen viele Eltern in Deutschland ein Lied zu singen, doch im Vergleich zum Ausland sieht die Betreuungssituation direkt viel besser aus. Vor allem die Skandinavier finden die deutsche Kinderbetreuung ausbaufähig.

Individuell geäußerte Kritik: Sprachbarrieren und Bürokratie stören am meisten.

Die Stipendiaten und Stipendiatinnen wurden gebeten, sich in freien Kommentaren zu Aspekten zu äußern oder persönliche Erfahrungen zu schildern, die sie als negativ erlebt haben. Von 1.803 Befragten haben 1.277 die Freitextfrage „Was haben Sie an Ihrem Deutschlandaufenthalt negativ wahrgenommen?“ sachgemäß beantwortet. Die häufigsten Kritikpunkte waren Sprachbarrieren und die Bürokratie.

aus Humboldt Kosmos 110/2019

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