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Dr. Anneke Van Heteren war zwischen 2013 und 2015 Humboldt-Forschungsstipendiatin an der Universität Bonn. Jetzt leitet sie die Säugetiersektion der Zoologischen Staatssammlung München.
Während des Jungpleistozäns folgte auf eine Warmzeit eine Eiszeit. Damals lebten in Europa die allesfressenden Braunbären und die heute ausgestorbenen Höhlenbären. Seit den ersten Fossilfunden von Höhlenbären diskutieren Forscher, wie sich die Tiere ernährten. Anneke van Heteren hat Kieferknochen und Schädel von Höhlenbären und heute lebenden Bären vermessen und die Daten verglichen. Diese geometrische Morphometrie ergab, dass sich die Unterkiefer von Höhlenbären und Pandas im Laufe der Evolution ganz ähnlich entwickelt haben. „Das ist ein Hinweis darauf, dass sich Höhlenbären ähnlich ernährten wie Pandabären und Vegetarier waren“, sagt van Heteren.
„Was der Höhlenbär gefressen hat, ist wichtig, um zu verstehen, warum er ausgestorben ist“, sagt sie. Vermutlich sei nicht allein der Mangel an pflanzlicher Nahrung der Grund gewesen, sondern der Mensch in Kombination mit Klimaveränderungen. Dieses Wissen helfe, um Maßnahmen gegen heutiges Artensterben zu ergreifen. „Die Ernährung des Pandabären können wir nicht ändern“, sagt van Heteren, „aber durch das Klima und den Menschen bedingte Ursachen können wir beeinflussen.“
aus Humboldt Kosmos 110/2019