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Nachhaltigkeitsforschung
Arnim Wiek hat über die vergangenen 15 Jahre wichtige Beiträge zur Entwicklung der Nachhaltigkeitswissenschaft geleistet, insbesondere in den Bereichen Forschungsmethodik, Ausbildungsprogramme und gesellschaftliche Umsetzungsrelevanz. Seine empirischen Forschungsarbeiten reichen von Wassermanagement, über Stadtentwicklung und Klimaschutz bis zur Governance von Nanotechnologie. Seit 2017 befasst Wiek sich hauptsächlich mit Fragen der nachhaltigen Ernährungswirtschaft.
Krieg, Ausbeutung, Armut, Umweltverschmutzung, Klimawandel und die COVID-19-Pandemie tragen dazu bei, dass die derzeitigen Ernährungssysteme weltweit nicht nachhaltig entwickelt werden. Die Folgen sind degradierte landwirtschaftliche Flächen, verdrängte Kleinunternehmen, ungerechte Lohnentwicklung, Hunger und ernährungsbedingte Krankheiten in vielen Ländern der Welt. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen fordert daher, verstärkt lokale Lösungen für die Ernährungswirtschaft zu erarbeiten und internationale Kooperationen zu nutzen, um die nachhaltige Entwicklung der Ernährungssysteme in allen Ländern voranzutreiben.
Wieks Forschung verfolgt einen innovativen Ansatz, der bereits erarbeitete Praktiken und Modelle der nachhaltigen Ernährungswirtschaft zum Ausgangspunkt für Transfer und Skalierung nimmt. Das betrifft Innovationen von kooperativen und gemeinnützigen Unternehmensformen, integrativer Ernährungswirtschaftspolitik, inklusiver Ernährungsdemokratie und sozialen Finanzierungsmodellen. Dabei geht es Wiek darum, die wenig sichtbaren kleinen und mittleren Lebensmittelbetriebe zwischen Produktion und Konsum, nämlich Verarbeitung, Logistik und Vertrieb, in den Blick zu nehmen und zur Entwicklung nachhaltiger regionaler Wertschöpfungsketten zu nutzen. Wieks Arbeiten zeichnen sich durch starke Lösungsorientierung und eine transdisziplinäre Forschungsmethodik für die enge Zusammenarbeit mit der Praxis aus. In sogenannten Real-Laboren für eine nachhaltige Transformation der Ernährungswirtschaft bindet Wiek Expert*innen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und gesellschaftlichen Bereichen ein und treibt so den inter- und transdisziplinären Dialog voran. Nicht zuletzt geht es Wiek in seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit auch darum, Nachhaltigkeit zu einem integralen Bestandteil von beruflicher Ausbildung und akademischen Programmen zu Ernährungssystemen zu machen.
In Freiburg soll Arnim Wiek das neue Forschungsfeld zur nachhaltigen Ernährungswirtschaft etablieren, das so in Deutschland bisher institutionell wenig entwickelt ist. Unter dem Dach eines Center for Sustainable Food Economy soll Wiek bereits existierende Forschungsaktivitäten an verschiedenen Fakultäten der Universität Freiburg zusammenführen und mit ähnlichen Initiativen an Universitäten der trinationalen Metropolregion Oberrhein und in Deutschland verbinden. Mit dem Mobile Solution Research Lab – einem Format, das er bereits in Kanada und den USA erprobt hat – soll Wiek eine räumlich verteilte, immersive und hybride Forschungsinfrastruktur schaffen, die flexibel zur Durchführung realweltlicher Laborexperimente im Bereich nachhaltige Ernährungswirtschaft eingesetzt werden kann.
Zur Person
Nach dem Studium der Philosophie an der Universität Bonn und der Freien Universität Berlin und dem Studium der Umweltwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde Arnim Wiek 2005 an der ETH Zürich promoviert. Nach weiteren Stationen an der ETH Zürich und der University of British Columbia in Vancouver, Kanada, ist er seit 2008 an der Arizona State University, USA, tätig – seit 2019 als Full Professor – und leitet dort das Sustainable Food Economy Lab. Er hatte zudem Gastprofessuren an den Universitäten Freiburg, Lüneburg, Utrecht und Tokyo inne. 2017 wurde er mit dem Sustainability Research Award der Association for the Advancement of Sustainability in Higher Education ausgezeichnet.