Alexander von Humboldt-Professur 2021

Bart Thomma

An der Universität zu Köln soll Bart Thomma Bodenorganismen und ihre Wechselwirkungen mit Pflanzen weiter erforschen. Es soll ein „Centre for Microbial Interactomics“ gegründet werden, das Thomma leiten und in dem er die evolutionäre Mikrobiologie vertreten soll. Außerdem soll er mit Humanbiologen zusammenarbeiten. Denn wenn man Mikroorganismen im Boden mit ihrer Genetik und ihren Wechselwirkungen genauer versteht, könnte das auch hilfreich für die Medizin sein – zum Beispiel für die Verbesserung von Antibiotika.

  • Nominierende Universität: Universität zu Köln
Porträt von Bart Thomma
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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Mikrobiologie

Unser Boden ist mehr als dunkle, krümelige Erde. In ihm leben unzählige Mikroorganismen. Wie sie sich entwickeln, vermehren und Pflanzen beeinflussen, ist entscheidend für die Landwirtschaft. Bart Thomma erforscht mikroskopisch kleine Bodenpilze, die Pflanzen als Schädlinge befallen und Krankheiten auslösen. Doch wie können diese Pilze die Abwehrmechanismen der Pflanzen überlisten? Um diese Frage zu beantworten, untersucht Thomma Gene und Proteine der Pilze. Das Ziel: Innovative Strategien gegen solche von Pilzen ausgelösten Pflanzenkrankheiten entwickeln.
Die Evolution des Schlauchpilzes Verticillium dahliae ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Dieser Pilz kann besonders viele Nutzpflanzen von Kartoffeln, Tomaten und Erdbeeren bis hin zu Obstbäumen und anderen Gehölzen als Schädling befallen. Er unterdrückt ihr Immunsystem und stört die Wasserversorgung in der Pflanze, so dass grüne Blätter fahl und schlaff werden. Außerdem hat der Pilz bei der Vermehrung einen besonderen Mechanismus: Er kann seine Erbanlagen immer wieder neu kombinieren, obwohl er sich asexuell vermehrt.

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Bart Thomma an der Universität Wageningen

Zur Person

Prof. Dr. Bart Thomma ist Niederländer. Er wurde im Jahr 2000 in Biologie an der Universität Leuven in Belgien promoviert, wo er auch als Postdoc tätig war. 2003 wechselte er an die Universität Wageningen, Niederlande. Dort erreichte er herausragende Ergebnisse in Forschung und Lehre und wurde 2006 Assistenz-Professor. 2009 folgte die Berufung auf eine Tenured Associate-Professur; nach nur weiteren vier Jahren Beförderung zur Vollprofessur. Im Verlauf seiner Karriere hat Thomma jeweils hochrangige niederländische Förderungen erhalten. Internationale Anerkennung zeigt sich unter anderem in der Auszeichnung 2018 durch die British Society for Plant Pathology mit dem RKS Wood Prize für Spitzenleistungen in der Pflanzenpathologie-Forschung. Im August 2020 trat er seine Humboldt-Professur an der Universität zu Köln an.

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