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Chemie
Christopher Barner-Kowollik ist ein führender Forscher der makromolekularen Photochemie. Er erforscht mit seinem Team, wie Licht fein gesteuert werden kann, um neue Materialien aus weicher Materie zu erzeugen, beispielsweise durch lichtgesteuerte 3D-Druckverfahren.
Ihm gelang mit seiner Arbeitsgruppe eine bahnbrechende Entdeckung, die eine seit 200 Jahren geltende grundlegende Annahme der Photochemie infrage stellte: In der traditionellen Photochemie wurde angenommen, dass Moleküle bei der Wellenlänge, bei der sie das meiste Licht absorbieren, auch die höchste Reaktivität oder Effizienz (Quantenausbeute) zeigen. Wenn ein Molekül bei einer bestimmten Wellenlänge besonders gut Licht absorbiert, sollte es bei dieser Wellenlänge auch die größte chemische Aktivität zeigen. Barner-Kowollik und sein Team entdeckten jedoch, dass es eine Diskrepanz zwischen dem Absorptionsvermögen und der Quantenausbeute gibt. Das bedeutet, dass ein Molekül nicht unbedingt bei der Wellenlänge, bei der es am meisten Licht absorbiert, auch die größte chemische Aktivität zeigt.
Diese Entdeckung revolutioniert das Verständnis von photochemischen Prozessen. Anwendungen in der Phototherapie, der lichtgesteuerten Synthese und der Materialentwicklung können deutlich optimiert werden, wenn Forschende und Ingenieur*innen die spezifischen Wellenlängen wählen, bei denen die Quantenausbeute optimal ist, anstatt nur die Absorption zu maximieren.
Als Humboldt-Professor am KIT soll Christopher Barner-Kowollik als Direktor des Instituts für Funktionelle Grenzflächen (IFG) berufen werden. Ziel dabei ist die wissenschaftliche Neuausrichtung und Umstrukturierung des IFG zu einem agilen und innovativen „Multi-Team-Plattforminstitut“ mit einem Fokus auf der Erforschung von „Next Generation Materials“.
Zur Person
Christopher Barner-Kowollik studierte an der Universität Göttingen, wo er 1999 seine Promotion in physikalischer Chemie abschloss. Im Anschluss an seine Postdoc-Studien an der University of New South Wales in Sydney, Australien, wurde er dort Professor für Polymer-Chemie. 2008 kam er als Lehrstuhlinhaber für Molekulare Chemie ans Karlsruher Institut für Technologie, ehe er 2017 nach Australien zurückkehrte und an der Queensland University of Technology in Brisbane das „Soft Matter Materials Laboratory“ gründete. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen u.a. die David Craig Medal der Australian Academy of Science und der Centenary Prize der Royal Society of Chemistry.
Christopher Barner-Kowollik wurde für die Humboldt-Professur ausgewählt und ist derzeit in Berufungsverhandlungen mit der deutschen Universität, die ihn für den Preis nominiert hat. Werden diese erfolgreich abgeschlossen, wird der Preis 2025 verliehen.