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Physikalische Biologie
Von den Augen über das Gehirn bis hin zu den Zehen: Nervenzellen durchziehen unseren Körper. Sie entscheiden darüber, wie wir die Welt wahrnehmen und steuern unsere Reaktionen. Doch woher wissen Nervenzellen, wohin sie wachsen, und mit welchen Zellen sie sich verbinden sollen? Und was kann die Funktion dieser Nervenzellen beeinflussen oder stören – und so im schlimmsten Fall zu Krankheiten führen? Das untersucht Kristian Franze mit bahnbrechenden Erfolgen. Er konnte zeigen, dass nicht nur, wie lange bekannt, chemische Signale, sondern auch mechanische Kräfte Nervenzellen entscheidend beeinflussen. So spielt die Steifheit des Gewebes eine wichtige Rolle für die Funktion von Nerven und ihre Entwicklung und kann sich zudem nach Verletzungen ändern. Ein besseres Verständnis dieser Prozesse könnte helfen, Nervenzellwachstum durch bereits zerstörtes Gewebe anzuregen und so vielleicht eines Tages dazu beitragen, Querschnittslähmungen zu behandeln. Kristian Franze ist einer der führenden Wissenschaftler, der die Bedeutung der Mechanik für das Nervensystem untersucht und dieses wachsende Forschungsfeld entscheidend geprägt hat.
Zur Person
Dr. Kristian Franze, in Deutschland geboren, ist seit 2017 als Reader an der University of Cambridge im Vereinigten Königreich tätig. Nach seinem abgeschlossenen Studium der Tiermedizin an der Universität Leipzig, wo er 2007 im Fachbereich Physik promoviert wurde, ging er mit einem Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Humboldt-Stiftung als Postdoc an die University of Cambridge. Im Anschluss arbeitete er an der Universität Leipzig, bevor er seine akademische Laufbahn 2011 als Lecturer in Cambridge fortsetzte. Für seine Forschung wurde er mehrfach international ausgezeichnet, unter anderem 2018 mit einem ERC Consolidator Grant. Im August 2020 trat er seine Humboldt-Professur an der FAU an.
Kontakt
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