Alexander von Humboldt-Professur 2020

Kristian Franze

An der FAU soll Kristian Franze Konzepte aus der Physik in die medizinische Forschung einbringen. So soll ein weltweit einzigartiges Zentrum entstehen, das beide Forschungsbereiche interdisziplinär verbindet. Franze wird als Humboldt-Professor Direktor des Instituts für Medizinische Physik und Mikrogewebetechnik. Gleichzeitig wird er dem Leitungsgremium am „Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin“ angehören, das die FAU gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts und dem Universitätsklinikum Erlangen gegründet hat.

  • Nominierende Universität: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Physikalische Biologie

Von den Augen über das Gehirn bis hin zu den Zehen: Nervenzellen durchziehen unseren Körper. Sie entscheiden darüber, wie wir die Welt wahrnehmen und steuern unsere Reaktionen. Doch woher wissen Nervenzellen, wohin sie wachsen, und mit welchen Zellen sie sich verbinden sollen? Und was kann die Funktion dieser Nervenzellen beeinflussen oder stören – und so im schlimmsten Fall zu Krankheiten führen? Das untersucht Kristian Franze mit bahnbrechenden Erfolgen. Er konnte zeigen, dass nicht nur, wie lange bekannt, chemische Signale, sondern auch mechanische Kräfte Nervenzellen entscheidend beeinflussen. So spielt die Steifheit des Gewebes eine wichtige Rolle für die Funktion von Nerven und ihre Entwicklung und kann sich zudem nach Verletzungen ändern. Ein besseres Verständnis dieser Prozesse könnte helfen, Nervenzellwachstum durch bereits zerstörtes Gewebe anzuregen und so vielleicht eines Tages dazu beitragen, Querschnittslähmungen zu behandeln. Kristian Franze ist einer der führenden Wissenschaftler, der die Bedeutung der Mechanik für das Nervensystem untersucht und dieses wachsende Forschungsfeld entscheidend geprägt hat.

Kristian Franze an der University of Cambridge 

Zur Person

Dr. Kristian Franze, in Deutschland geboren, ist seit 2017 als Reader an der University of Cambridge im Vereinigten Königreich tätig. Nach seinem abgeschlossenen Studium der Tiermedizin an der Universität Leipzig, wo er 2007 im Fachbereich Physik promoviert wurde, ging er mit einem Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Humboldt-Stiftung als Postdoc an die University of Cambridge. Im Anschluss arbeitete er an der Universität Leipzig, bevor er seine akademische Laufbahn 2011 als Lecturer in Cambridge fortsetzte. Für seine Forschung wurde er mehrfach international ausgezeichnet, unter anderem 2018 mit einem ERC Consolidator Grant. Im August 2020 trat er seine Humboldt-Professur an der FAU an.

Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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