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Klimatologie
Um den Klimawandel zu verstehen und auszubremsen, sind genaue Darstellungen von Klimaprozessen, wie dem Wasser- und Kohlenstoffkreislauf, zwingend notwendig. Hier setzt die Arbeit von Pierre Gentine an. Er will die komplexen Wechselwirkungen zwischen atmosphärischen Prozessen, Bodenfeuchte und dem Kohlenstoffkreislauf besser nachvollziehen und vorhersagen. Zusätzlich zu Beobachtungen hat er das Potenzial des maschinellen Lernens zur Verbesserung von Klimamodellen bereits vor Jahren erkannt und genutzt. Gentine und sein Team zeigten, dass neuronale Netzwerke die Konvektion im Inneren von Wolken nachahmen können, was als Durchbruch für die Nutzung von KI in der Klimaforschung gilt.
Die Verbindung von KI mit zentralen Fragestellungen der Geowissenschaften, insbesondere der Klimamodellierung, ist nicht nur wissenschaftlich innovativ, sondern auch von größter gesellschaftlicher und ökologischer Relevanz. Wie sieht eine Zukunft mit extremen Dürre- und Niederschlagsperioden aus? Welche Auswirkungen haben sie auf die Landwirtschaft und wie können wir Extremereignisse besser vorhersagen?
Als Humboldt-Professor soll Pierre Gentine an der Universität Tübingen eine neue Professur für Computational Earth System Physics übernehmen und Klimaforschung mit Informatik besser verzahnen. Die Universität will damit bestehende Schwerpunkte des Tübingen AI Center um die Anwendung von KI für den Schutz unseres Planeten erweitern und neue nationale und internationale Kooperationen zwischen den Geowissenschaften und der KI-Forschung aufbauen. Zudem soll Gentine eine wichtige Rolle in der Gründung eines neuen fakultätsübergreifenden Instituts für nachhaltige Transformation einnehmen.
Zur Person
Pierre Gentine studierte Mathematik und Ingenieurswesen an der École Nationale Supérieure de l’Aéronautique et de l’Espace (SUPAERO) in Toulouse, Frankreich. Nach der Promotion in Civil and Environmental Engineering am MIT, USA, wechselte er 2009 an die Columbia University in New York, wo er seit 2021 Full Professor am Earth Institute ist und das KI-gestützte Klimamodellierungszentrum Learning the Earth with Artificial Intelligence and Physics (LEAP) gegründet hat und leitet. Er erhielt Auszeichnungen der American Geophysical Union und der American Meteorological Society und wurde mit dem NSF Career sowie weiteren Early Career Awards ausgezeichnet. 2019 erhielt er einen ERC Synergy Grant.
Pierre Gentine wurde für die Humboldt-Professur ausgewählt und ist derzeit in Berufungsverhandlungen mit der deutschen Universität, die ihn für den Preis nominiert hat. Werden diese erfolgreich abgeschlossen, wird der Preis 2026 verliehen.