Pressemitteilung

Statement zu den aktuellen Entwicklungen in Gaza und Israel

Die Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung und des DAAD, Robert Schlögl und Joybrato Mukherjee, zu den Entwicklungen in Gaza und Israel

  • vom
  • Nr. 15/2025
Die Präsidenten von DAAD und Humboldt-Stiftung: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (links) und Prof. Dr. Robert Schlögl (rechts)
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„Wir sind tief erschüttert über die aktuellen Entwicklungen und die humanitäre Krise in Gaza. Die dramatische Lage der Menschen erfordert unsere Aufmerksamkeit und entschlossenes Handeln. Wir begrüßen die klaren Worte von Außenminister Johann Wadephul, der eine grundlegende Verbesserung der Situation für die Menschen in Gaza und einen direkten Zugang für internationale Hilfsorganisationen zur Verteilung humanitärer Hilfe gefordert hat.

Zugleich sind wir tief besorgt über die langfristigen Folgen des Kriegs für die Region, insbesondere mit Blick auf Bildung und Wissenschaft. Es braucht Perspektiven für die Menschen in den Palästinensischen Gebieten und bessere Bildungschancen für die junge Generation. Nach dem dringend benötigten Ende des Krieges müssen wir in Deutschland den Wiederaufbau in Gaza, insbesondere von Schulen und Hochschulen sowie der Forschungsinfrastruktur, aktiv unterstützen.

Als Wissenschaftsorganisationen unterstützen wir in diesem Sinne auch die zunehmenden Appelle aus der israelischen Wissenschaft – wie den offenen Brief der fünf Hochschulpräsident*innen und den Aufruf des Präsidenten der israelischen Akademie der Wissenschaften David Harel –, Hunger und Krieg in Gaza zu beenden und die Geiseln der Hamas durch Verhandlungen zu befreien. Harel weist darüber hinaus auf die langfristigen Folgen für die Bevölkerung, die Stabilität der Region und den drohenden Schaden für die israelische Wissenschaft hin.1 Seiner Position hat sich auch ALLEA, die Europäische Föderation der Akademien, in einer eigenen Erklärung ausdrücklich angeschlossen.2 

Wir stehen in unverbrüchlicher Solidarität an der Seite des Staates, der Menschen und der Wissenschaft in Israel. Wir wenden uns daher unvermindert klar gegen Boykottforderungen gegenüber israelischen Wissenschaftsorganisationen, Hochschulen und Wissenschaftler*innen, und setzen uns für den wissenschaftlichen Austausch sowohl mit israelischen als auch mit palästinensischen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen ein. Wissenschaftliche Kooperationen können – trotz aller Konflikte – Wege in eine friedlichere Zukunft für beide Völker aufzeigen. Die Wissenschaft ist dabei eine Stimme der Vernunft, die gestärkt werden sollte.“

1President of the Academy Issues Warning: Addressing the Humanitarian Crisis in Gaza and Securing the Release of Hostages - A National Moral Imperative
The ALLEA Board Supports Call for Immediate Action to Protect Civilian Lives in Gaza - ALLEA

Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 63 mit Nobelpreis.

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