Evaluation der Frontiers of Research-Symposien (2019)

Die Frontiers of Research-Symposien (FoRS) ermöglichen einen bi-nationalen, interdisziplinären, fachlich hochwertigen und interkulturellen Austausch der Teilnehmenden, womit zentrale Ziele des Veranstaltungsprogramms erfüllt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Agentur evalux aus Berlin, die im Auftrag der Alexander von Humboldt-Stiftung das FoRS-Programm im Jahr 2018 evaluiert hat. Ziel der Evaluation war es, die Erreichung der Programmziele zu prüfen und Empfehlungen zur Weiterentwicklung aufzustellen.

Die Evaluatoren bestätigen, dass sich die unterschiedlichen Programmaktivitäten der Symposien gegenseitig ergänzen und sie in ihrer Gesamtheit zu einem sehr gut funktionierenden Format führen. So hätten die Symposien den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Gelegenheit für interdisziplinäre und interkulturelle Diskussionen, eine Erweiterung des eigenen Forschungshorizonts und die Auseinandersetzung mit Themen, die nicht unmittelbar in ihrem Forschungsfokus stehen, geboten. Laut Agentur werden diese Möglichkeiten von den teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in besonderem Maße geschätzt.

Ein beabsichtigter Wirkungsmechanismus des Programms ist das Entstehen von mittel- und langfristigen wissenschaftlichen Kontakten und Kooperationen zwischen den Teilnehmenden im Anschluss an die Symposien. Die Evaluation zeigt, dass die aus der Veranstaltungsteilnahme resultierenden Kontakte zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weniger bi-national und weniger interdisziplinär ausgeprägt sind als die Kontakte während der Symposien. Ein Grund dafür bestehe in der Zusammensetzung der Zielgruppe (Forschende der nächsten Generation, die sich am Beginn ihrer Karriere unter großem Arbeits-/Publikationsdruck befinden) in Kombination mit dem interdisziplinären Ansatz der Symposien. Die Datenerhebung der Evaluation zeigt darüber hinaus ein Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an mehr Nachkontakten mit den anderen Teilnehmenden.

Nach Meinung der Evaluationsagentur sollte die Stiftung das Programm stärker als bisher nutzen, um das Humboldt-Netzwerk zu stärken. Hier werde das vorhandene Potential noch nicht ausreichend ausgeschöpft. Mit Blick auf die strategischen Ziele der Humboldt-Stiftung wird deswegen eine konzeptionelle Weiterentwicklung der FoR-Symposien (z.B. bei der Auswahl der Partnerländer) empfohlen.

Bei der Durchführung der Evaluation kamen qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz. Alle Teilnehmenden der Symposien-Reihen aus den Jahren 2008 bis 2017 (über 3.000 Personen, Rücklaufquote ca. 30 Prozent) sind mit Hilfe einer Online-Befragung zu ihren Erfahrungen mit den Frontiers-Symposien interviewt worden. Hinzu kamen eine große Anzahl an durchgeführten Leitfadeninterviews mit Stakeholdern und Teilnehmenden der Symposien in unterschiedlichen Funktionen (Teilnehmende, Sprecherinnen und Sprecher, Chairs und Ko-Chairs). Zudem sind außerdem verschiedene Programmdokumente und Förderstatistiken ausgewertet worden.