Evaluation des Internationalen Klimaschutzstipendien-Programms (2018)

Alle Evaluationen von Förderprogrammen der Humboldt-Stiftung 

Durch das Internationale Klimaschutzstipendien-Programm (IKS) wird die bilaterale Zusammenarbeit Deutschlands mit Entwicklungs- und Schwellenländern im Klima- und Biodiversitätsschutz gestärkt und ein Beitrag zur Internationalen Klimaschutzinitiative geleistet. Zu diesem Ergebnis kommt das Centrum für Evaluation (CEval, Saarbrücken), das im Auftrag der Alexander von Humboldt-Stiftung das Internationale Klimaschutzstipendien-Programm evaluiert hat. Ziel der Evaluation war es, den bisherigen Programmverlauf zu reflektieren und Aussagen zur Erreichung der Programmziele zu machen.

In der Evaluation wurde nachgewiesen, dass insgesamt sehr gute Stipendiaten in Bezug auf ihre Kompetenzen (wie z.B. Engagement, Kooperationsbereitschaft und fachliche Kompetenz) ausgewählt wurden. Nach der IKS-Förderung arbeiten die Stipendiaten in Berufsfeldern, die zeigen, dass zukünftige Entscheidungsträger in wissenschaftsnahen und klimarelevanten Bereichen erreicht worden sind. Das Ziel, Wissen, Methoden und Techniken im Bereich des Klima- und klimarelevanten Ressourcenschutzes sowie der Anpassung an den Klimawandel zu vermitteln, ist erreicht worden. Der Aufbau von Kontakten und Kooperationen zwischen deutschen und ausländischen Experten ist geglückt. Außerdem haben viele der ehemaligen Stipendiaten/innen an klimabezogenen Verhandlungen und Konsultationen in ihrem Land teilgenommen. Die Evaluation hat auch ergeben, dass die ehemaligen Stipendiaten/innen in ihren derzeitigen beruflichen Positionen einflussreich für die Lösung von Entwicklungsproblemen in den Herkunftsländern der Stipendiaten sind.

48 Prozent der geförderten Personen sind Frauen. Die meisten Stipendiaten/innen stammen aus Afrika (Subsahara) und Asien. Südamerika ist verhältnismäßig wenig vertreten. Es ist eine große thematische Breite der durchgeführten Projekte in Deutschland feststellbar. Zum Zeitpunkt der Befragung waren ca. 73 Prozent der ehemaligen Stipendiaten/innen in Schwellen- und Entwicklungsländer zurückgekehrt. Die Mehrheit von ihnen ist nach der Förderung in einem internationalen Umfeld im Bereich Klimaschutz/-anpassung tätig.

Im Rahmen dieser Evaluation kamen qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz: Alle Stipendiaten/innen der sieben Förderkohorten 2010 bis 2016 und ihre jeweiligen deutschen Gastgeber/innen (jeweils knapp 100 Personen) wurden online zu ihren Programmerfahrungen befragt. Hinzu kamen knapp 30 durchgeführte Interviews mit Stakeholdern. Dazu gehörten Vertreter/innen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, des Auswahlausschusses, die Programmmanagerinnen der Humboldt-Stiftung, der Einrichtungen im Herkunftsland der Stipendiaten/innen Klimaexperten/innen, einige ausgewählte Alumni und ihre wissenschaftlichen Gastgeber/innen in Deutschland.