Geographie des Wissens

Exzellenz verbindet: Das Humboldt-Netzwerk ist Kooperations- und Vertrauensnetzwerk. Über 30.000 Humboldtianer*innen in über 140 Ländern teilen die Erfahrung von Forschungsaufenthalten in Deutschland. Getreu dem Motto „Once a Humboldtian, always a Humboldtian“ sind sie Botschafter*innen für den deutschen Wissenschaftsstandort in aller Welt. Jedes Jahr wählen unabhängige Gremien der Stiftung neue Mitglieder des Netzwerks aus. Wichtigstes Kriterium dabei: die wissenschaftliche Exzellenz der Kandidat*innen. Es gibt keine Quoten für Länder oder Fächer. Auf diese Weise ist seit 1953, dem Gründungsjahr der Stiftung, eine einzigartige Humboldt-Geographie des Wissens entstanden, die sich kontinuierlich entwickelt und verändert.

Die Weltkarten und Graphiken präsentieren aktuelle Daten der Stiftung und laden zum Erkunden ein. Woher gewinnt die Stiftung neue Humboldtianer*innen? Wo sind Humboldtianer*innen heute tätig? Die Daten erlauben Antworten auf der Ebene von Ländern, Regionen und Institutionen.

Hinweis

Die Zahlen basieren auf der Auswertung der aktuellen Korrespondenzadressen aller über 30.000 aktiven Humboldtianer*innen, wie sie der Alexander von Humboldt-Stiftung mit Stand 03. Januar 2024 vorlagen.

Mehr Informationen dazu in der Leseanleitung Humboldt-Geographie des Wissens.

In welchen Ländern und Regionen sind Humboldtianer*innen weltweit tätig?

Welche Universitäten und Forschungseinrichtungen weisen eine besonders hohe Anzahl von Humboldtianer*innen auf?

Aus welchen Ländern kamen in den letzten 5 Jahren die meisten erfolgreichen Bewerber*innen und Nominierten?

Von welchen Institutionen kamen in den letzten fünf Jahren die meisten erfolgreichen Bewerber*innen und Nominierten?

Wo sind Humboldtianer*innen weltweit tätig? 
Regionen im Blick:

USA

Steven Chu

Das US-Netzwerk: Führend auf allen Ebenen

„Es ist nützlich, Genies um sich zu haben“, kommentierte die Washington Post im Sommer 2009 die Rolle des damaligen Energieministers Steven Chu. Im Golf von Mexiko war die Bohrinsel Deepwater Horizon explodiert; täglich strömten Tausende Barrel Öl ins Meer. Der Nobelpreisträger im US-Kabinett hatte den Verantwortlichen von BP nahe gelegt, das defekte Druckventil mithilfe von Gammastrahlen zu untersuchen. Der entscheidende Schritt, um der Umweltkatastrophe Herr zu werden. Schon relativ früh in seiner Karriere war es dem Physiker Chu in den 1980er Jahren gelungen, mittels Laserlicht, Atome zu kühlen und so zu verlangsamen. Für diese „Atomfalle“ erhielt er 1997 den Nobelpreis für Physik. Den Weg ins Humboldt-Netzwerk hatte ihm zuvor Theodor Hänsch geebnet. Der deutsche Ausnahmephysiker und später selbst Nobelpreisträger hatte Chu für einen Humboldt-Forschungspreis nominiert. Mit über 5.000 Humboldtianer*innen und ist das US-Netzwerk im weltweiten Ländervergleich das größte; der Großteil der Humboldtianer*innen mit Nobelpreis sind in den USA tätig. Wie zahlreiche US-Humboldtianer*innen engagiert sich auch Steven Chu weiterhin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft, zum Beispiel als Präsident der American Association for the Advancement of Science.

George Leitmann

Humboldtianer als Brückenbauer: Transatlantische Versöhnung und Freundschaft

George Leitmann war 13 Jahre alt, als SS-Männer nach der Reichspogromnacht 1938 die Wohnung seiner Familie in Wien plünderten. Auf dem letzten Schiff, das von Italien aus 1940 in Richtung USA ablegte, konnte Leitmann mit seiner Mutter dem Holocaust entkommen. Als Leutnant der US-Armee kehrte Leitmann 1944 nach Europa zurück. Seine Einheit nahm an der Befreiung des KZ Landsberg teil, nach dem Krieg diente Leitmann den USA als Vernehmungsoffizier bei den Nürnberger Prozessen. Trotz und gerade wegen seiner persönlichen Geschichte setzte sich Leitmann während seiner brillanten Karriere als Professor für Ingenieurswissenschaften an der Universität von Kalifornien in Berkeley mit großem Engagement für den deutsch-amerikanischen Wissenschaftsaustausch als Pfeiler der transatlantischen Freundschaft ein. Leitend war für den Humboldt-Forschungspreisträger immer der Gedanke, „dass wir alle auf diesem Planeten leben und daher gut daran tun, miteinander auszukommen.“ Die zahlreichen vergebenen Stipendien und Preise für US-Wissenschaftler*innen haben dazu beigetragen, diesen Gedanken mit Leben zu füllen. Auch heute wirkt das Humboldt-Netzwerk maßgeblich an Erhalt und Ausbau der transatlantischen Freundschaft mit.

Sarah King

Der US-Nachwuchs: Clever, jung, mobil

„Ich konnte wertvolle internationale Kontakte knüpfen, die mir sonst entgangen wären und habe sehr viel über das deutsche Wissenschaftssystem gelernt“, lobt die Chemikerin Sarah King ihren Aufenthalt als Humboldt-Forschungsstipendiatin in Deutschland. Und auch Kings Humboldt-Gastgeberin am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin zeigt sich beeindruckt von den wissenschaftlichen Beiträgen der Nachwuchsforscherin. Nach dem Studium am MIT in Cambridge im Alter von nur 27 Jahren an der Universität von Kalifornien in Berkeley promoviert, gehört die Chemikerin Sarah King zu den Spitzennachwuchswissenschaftler*innen aus den USA, die sich erfolgreich um ein Postdoc-Stipendium der Humboldt-Stiftung beworben haben, um ihre wissenschaftliche Karriere durch einen Forschungsaufenthalt in Deutschland voranzubringen. Eine gute Entscheidung: Nach ihrem Aufenthalt in Deutschland wechselte Sarah King als Juniorprofessorin an die University of Chicago.

Seyla Benhabib

Geisteswissenschaften: Netzwerk mit Strahlkraft

Anfang der 1980er Jahren war Seyla Benhabib als Humboldt-Forschungsstipendiatin zu Gast am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in Starnberg. Mentor Jürgen Habermas, einer der bekanntesten Philosophen der Bundesrepublik, schwärmte damals geradezu über die junge Hegel-Expertin. Heute gilt Benhabib selbst als die politische Philosophin schlechthin. Seit 2001 hat die US-Amerikanerin mit türkisch-sephardischen Wurzeln nach Stationen in Boston und Harvard die Eugene Meyer Professur für Politische Wissenschaften und Philosophie an der Yale University inne. Ihre Bücher wie „Die Rechte der Anderen“ und „Kosmopolitismus ohne Illusionen“ finden weltweit eine breite Leserschaft. Konsequent hat Benhabib darin auch Denkfiguren Habermas' für das Zeitalter der globalen Migration weiter gedacht. Benhabib ist ein Beispiel für die zahlreichen Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen mit internationaler Strahlkraft, die das transatlantische Humboldt-Netzwerk prägen. Mit zirka 25 Prozent sind sie im US-Netzwerk stark vertreten.

Robinson Gregory

Regionale Vielfalt: Spitzenforschung jenseits von Berkeley, Harvard und Yale

Die Stadt Athens liegt im Bundestaat Georgia. Einst bekannt für seine Textilindustrie als „Manchester of the South“, lockt die historische Innenstadt heute mit weltberühmten Musikklubs, vor allem aber prägen die 17 Colleges und Hochschulen der University of Georgia und ihre Studenten die Stadt. Die UGA wurde 1785 als erste staatliche Universität der USA gegründet. An der UGA lehrt und forscht Gregory H. Robinson, einer der führenden Experten für metallorganische Chemie weltweit. Die Fachwelt horchte auf, als Robinson Mitte der 1990 Jahre spektakuläre Dreifach-Bindungen zwischen Metallatomen herstellte, die die bisherigen Bindungstheorien revolutionierten. Zuvor hatte er als Humboldt-Forschungsstipendiat an der TU Berlin geforscht. Als bahnbrechend gilt auch die Herstellung eines Silizium-Allotrops 2008, einhergehend mit einer neuen Technik, hochreaktive Verbindungen zu stabilisieren. Wissen, von dem deutsche Kolleg*innen während Robinsons Aufenthalt als Humboldt-Preisträger in Oldenburg und Berlin profitierten. Ob Georgia oder Michigan, Texas oder Missouri: Humboldtianer*innen sind an Institutionen in allen 50 Bundesstaaten der USA tätig und prägen die transatlantischen Wissenschaftsbeziehungen auf vielfältige Weise.

Peggy Kuo

Gesellschaft gestalten: Humboldtianer*innen in Positionen jenseits der Wissenschaft

Mitte der 1990er Jahre verfolgt die US-Juristin Peggy Kuo im Kriminalgericht-Moabit den Prozess gegen einen Berliner Gastronom. Dieser hatte in seiner Kneipe Flyer mit einschlägigem Bild und dem Schriftzug „Rasant, rasant, Herr Asylant! Am 31.12. ist Abschiebetag“ ausgelegt. Prozessbeobachterin Pegg Kuo macht sich damals als Bundeskanzler-Stipendiatin in Berlin mit dem deutschen Strafrecht im Vergleich zum amerikanischen bekannt. Der Kneipenbesitzer wird wegen Aufruf zur Gewalt zu vier Monaten auf Bewährung verurteilt. Das deutsche Strafrecht basiere aufgrund der historischen Erfahrung von Naziherrschaft und Weltkrieg auf der Überzeugung, dass die Verunglimpfung bestimmter Personen und Personengruppen mit dem Ziel der Herabsetzung, den „ersten gefährlichen Schritt in Richtung Katastrophe darstellen“, resümiert Kuo später. In den USA dagegen schließe die rechtlich in der Verfassung garantierte Redefreiheit selbst „hate speech“ ein. Heute ist Peggy Kuo Bundesrichterin im Staat New York. Wie sie leisten viele US-Humboldtianer*innen auch jenseits der Wissenschaft wichtige Beiträge zur Gestaltung der Gesellschaft und Stärkung der internationalen Verständigung.

Europa

Ben Feringa

Deutschlands Nachbarn: Forschung auf höchstem Niveau

„Wie es möglich ist, dass eine vier Meter hohe Sonnenblume aus einem winzigen Samenkorn entsteht?“ Das Staunen über das Wesen der Welt kennt Nobelpreisträger Ben L. Feringa seit seiner Kindheit, die er mit neun Geschwistern auf einem Bauernhof im deutsch-niederländischen Grenzgebiet verbrachte. Schon als Kind träumte der Chemiker davon, etwas zu entdecken. Hartnäckig hat der Jacobus H. van 't Hoff Distinguished Professor of Molecular Sciences an der Universität Groningen daran gearbeitet, molekulare Maschinen zu entwickeln. Das sind Moleküle oder Molekül-Kombinationen, die selbstständig Bewegungen oder Aufgaben ausführen können. Nach rund 30 Jahren Forschungsarbeit gelang es Feringa schließlich, ein Nano-Auto auf Molekül-Ebene herzustellen. Spitzenforschung aus den Niederlanden, die stellvertretend für die Stärke des europäischen Netzwerks steht, in dem sich rund 10 000 Wissenschaftler*innen zwischen Irland und Russland und Finnland und Portugal zu Hause fühlen. Mit dem Humboldt-Forschungspreis wurde Feringa 2011 ausgezeichnet. Am 16. Oktober 2016 klingelte dann morgens das Telefon in Feringas Büro und der Sekretär des Nobel-Komitees in Stockholm war am Apparat.

Corine Defrance

Das französische Netzwerk: Versöhnung durch Austausch

Aus „Erbfeinden“ wurden Freunde, als Charles DeGaulle und Konrad Adenauer 1963 in Reims den Elysee-Vertrag unterzeichneten. So jedenfalls laute das offizielle Narrativ der deutsch-französischen Aussöhnung, das immer wieder symbolträchtig inszeniert worden sei, argumentiert Corine Defrance. Tatsächlich sei der Annäherungsprozess zwischen den beiden Ländern durch Zivilakteur*innen schon kurz nach dem Krieg in Gang gesetzt worden. Die deutsch-französischen Beziehungen sind das Spezialgebiet von Corine Defrance. Als Humboldt-Stipendiatin in Bonn legte sie Mitte der 1990er Jahre die Grundlage für eine Studie zur Entnazifizierung und Demokratisierung der deutschen Universitäten. Mit Stationen in Paris, Mainz und Straßburg führte ihre akademische Laufbahn sie gleichermaßen auf beide Seiten des Rheins; so ist die Professorin am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) selbst Teil des deutsch-französischen Versöhnungsprozesses geworden – wie viele der Wissenschaftler*innen aus Frankreich, die seit 1953 mit Stipendien und Preisen der Stiftung in Deutschland geforscht und Freundschaften geknüpft haben.

Katarzyna Marciniak

Das größte nationale Netzwerk: Von Polen aus in die Welt

In „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ treffen zum Showdown ein schlangenähnlicher Basilisk und der Phönix Fawkes aufeinander. Sie sind der Naturalis Historia von Plinius dem Älteren entlehnt. Wie die Antike und ihre Fabelwesen in verschiedenen Adaptionen um die Welt reisen, untersucht die polnische Altphilologin Katarzyna Marciniak in dem internationalen Forschungsprojekt „Our Mythical Childhood.“ Im Alter von nur 31 Jahren an der Universität Warschau über die Poesie Ciceros habilitiert, gelang es Marciniak zum ersten Mal in der Historie der polnischen Geisteswissenschaften den Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats für ihre Forschung zu erhalten. Ihre einzigartige Karriere steht für die Exzellenz der polnischen Humboldtianer*innen die das größte nationale Netzwerk in Europa bilden. 2014 wurde Marciniak mit dem Humboldt-Alumni Preis ausgezeichnet. In ihr Projekt bindet sie auch die Zivilgesellschaft, z.B. polnische Schülergruppen, ein. Denn so wie sich die Humboldtianer*innen in Nachfolge von Humboldts Kosmos als Gemeinschaft verstünden, so biete die kulturelle Erfahrung der Antike ein verbindendes Element, ist eine der Thesen, die Marciniak vertritt.

Cinzia Casiraghi

Spitze: Vielfalt im Vereinigten Königreich

Regelmäßig kommen die meisten erfolgreichen Bewerbungen und Nominierungen in Europa aus dem Vereinigten Königreich. Auch die Italienerin Cinzia Casiraghi absolvierte einen Teil ihrer Ausbildung in Großbritannien. Sie wurde in Cambridge im Fach Elektrotechnik promoviert, als es Andre Geim und Konstantin Novoselov gelang, eine neue Form des Kohlenstoffs zu isolieren: das zweidimensionale Graphen. Diese Form des Kohlenstoffs, die aus nur einer Lage Kohlenstoffatome besteht, verfügt über eine einzigartige Merkmalskombination: Graphen ist härter als Stahl, aber biegsam, außerordentlich leicht und vor allem hat es eine ungehörige Leitfähigkeit. Cinzia Casiraghi konzentrierte sich fortan auf die Erforschung des Supermaterials. Für ihr Forschungsprojekt über ein- und zweidimensionalen Kohlenstoff für schnellere Prozessoren erhielt die Humboldt-Stipendiatin an der Freien Universität Berlin 2008 den Sofja Kovalevskaja-Preis. Als Graphen-Spezialistin kehrte die Experimentalphysikerin im Anschluss in das Vereinigte Königreich zurück: Die Humboldtianerin hat nun den Lehrstuhl für Nanowissenschaften an der School of Chemistry der University of Manchester inne. Der Ort, an dem Graphen 2004 erstmals isoliert worden war.

Alexandru Babes

Neue Brücken zwischen Ost und West

Der rumänische Schmerzforscher Alexandru Babes gehört zu den Humboldtianern, die das Humboldt-Netzwerk schon als Kind kennenlernten. Vater Babes baute den Humboldt-Club in Bukarest auf, Sohn Alexandru ist heute der Vertrauenswissenschaftler der Stiftung in Rumänien. Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs waren die Bedingungen schwierig, heute gehört Rumänien zur Europäischen Union. Die wissenschaftliche Kluft zwischen Ost- und Westeuropa müsse aber weiter überwunden werden, dafür setzt sich Babes mit seiner Netzwerkarbeit ein. Der Neurowissenschaftler hat erforscht, wie Nervenzellen Reize erkennen und auf Wärme und Kälte reagieren. Erstmals kam er nach der Promotion in Biologie an der Universität Bukarest 2006 als Humboldt-Forschungsstipendiat nach Deutschland. Mit seinem damaligen Gastgeber, Professor Peter Reeh vom Institut für Physiologie und Pathophysiologie an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), besteht bis heute eine rege Zusammenarbeit. Zuletzt machte Babes wieder an der FAU Station, als er 2019 mit dem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Humboldt-Stiftung ausgezeichnet wurde.

Alexey Khokhlov

Russland: Eine traditionelle Wissenschaftsnation im Umbruch

„Giant Molecules“, „Polymer Gels and Networks“ oder “Statistical Physics of Macromolecules” lauten nur drei Titel der internationalen Lehrbücher, die Alexei R. Khokhlov – meist gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander Grosberg – verfasst hat. Beide Wissenschaftler wurden für ihre Arbeiten mit Forschungspreisen der Stiftung ausgezeichnet. Die Monographien dienen Studierenden weltweit zur Einführung in die Physik und Chemie der Polymere, das Gebiet, auf dem sich Alexei Khokhlov schon als junger „Kandidat der Wissenschaften“ weit über die Grenzen der damaligen Sowjetunion einen Namen gemacht hat. 1983 im Alter von 29 Jahren an der Staatlichen Lomonossow-Universität Moskau zum Doktor der Wissenschaften promoviert, erhielt er 1988 den Titel eines Professors. Offen kritisierte der Spitzenwissenschaftler und Träger des Staatspreises der Russischen Föderation in staatlichen Medien die Strukturen im heutigen russischen Wissenschaftsbetrieb, die dazu führten, dass „junge, vielversprechende Landeskinder“ ins Ausland gingen. Er selbst setzte während seiner Karriere immer auch auf internationale Kooperation. Der Vizerektor der Lomonossow-Universität Moskau und Vizepräsident der Russischen Akademie der Wissenschaften gründete 2012 in Ulm gemeinsam mit deutschen Kolleg*innen das Institute for Advanced Energy Related Nanomaterials.

Afrika

Heather Marco

Subsahara-Afrika: Netzwerk mit Strahlkraft

Während der Apartheid durfte Heather Marco mit eingeschränkten Rechten an der University of Cape Town in Südafrika studieren. Seit vielen Jahren setzt sich die Professorin für Zoologie nun für den Ausbau wissenschaftlicher Exzellenz in Afrika durch Forschungskooperationen und den wissenschaftlichen Austausch vor allem auch mit Deutschland ein. „Afrika ist mitten in einem gewaltigen Umbruch“, sagt Heather Marco. Und nur mit mehr Forschung und Innovation sei eine nachhaltige Entwicklung möglich. Die ca. 670 Humboldtianer*innen in Subsahara Afrika leisten vielfach Pionierarbeit für exzellente Forschung auf ihren Gebieten. Als Multiplikator*innen bauen sie Brücken zwischen ihren Ländern und Deutschland. Das von ihnen selbst getragene und von der Stiftung geförderte African-German Network of Excellence in Science (AGNES) unterstützt die überregionale Vernetzung und leistet wichtige Arbeit in der Ansprache und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mit zwei Amtszeiten als Vorsitzende hat Heather Marco AGNES im letzten Jahrzehnt entscheidend geprägt.

Yalemtsehay Mekonnen

Frauenförderung: Starke Impulse aus Äthiopien

„Meine Mutter hatte selbst keine Ausbildung erhalten und setzte sich doch immer für die akademische Ausbildung ihrer Kinder ein“, erinnert sich Yalemtsehay Mekonnen. Die äthiopische Zell- und Humanphysiologin hat für ihre Generation einen einzigartigen Lebensweg zurückgelegt. Zwischen 1988 bis 1992 nahm sie für ihre Dissertation in Heidelberg eine Trennung von Ehemann und zwei halbwüchsigen Kindern in Kauf. 2009 war sie die erste Frau, die in Äthiopien eine Professur erhielt. Heute ist sie ein Vorbild für Nachwuchswissenschaftlerinnen weit über Äthiopien hinaus. Denn Frauen sind an afrikanischen Universitäten noch immer unterrepräsentiert. So leitete Mekonnen das erste Gender Office an einer äthiopischen Universität und organisierte 2016 in Addis Abeba das erste Humboldt-Kolleg Äthiopiens zum Thema „Stärkung von Frauen in der Wissenschaft.“ 2018 wurde ihr der Humboldt-Alumni-Preis für den Aufbau einer Mentorinnen-Plattform für Nachwuchswissenschaftlerinnen zuerkannt.

David Simo

Bereichernde Perspektiven: Postkoloniale und interkulturelle Germanistik in Kamerun

Im postkolonialen Kamerun wuchs David Simo zwischen den Sprachen und zwischen den Kulturen auf. Dass er neben seiner Muttersprache Ghomala und Französisch in der Schule auch noch Deutsch gelernt hat, war ein Glücksfall für die Germanistik. Der Kameruner „Germanist zwischen den Kulturen“ hat die deutsche Germanistik um wertvolle Perspektiven bereichert. Denn erst der Blick von außen, das Fremdverstehen, ermöglicht ein umfassendes Selbstverstehen. So schrieb Simo über die Problematik der Interkulturalität bei Franz Kafka oder die postkoloniale Sprache beim Schriftsteller Hubert Fichte und analysierte schonungslos die deutsche Haltung zur kolonialen Frage. An der Universität von Yaoundé machte er die Germanistik zu einem führenden Lehrstuhl Westafrikas, als Leiter des Deutsch-Afrikanischen Zentrums für Wissenschaftskooperation (DAW) setzte sich Simo für die Hochschul- und Bildungspolitik und die Nachwuchsförderung in Kamerun ein. 2008 erhielt er den Reimar Lüst-Preis für internationale Wissenschafts- und Kulturvermittlung.

Romain Kakai Glele

Wissenschaft im Dienst von Entwicklung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz

In dem schmalen, westafrikanischen Staat Benin spielt der Regenwald eine besondere Rolle. Er liefert nicht nur Brennstoff, Nahrung und pflanzliche Heilmittel; er beherbergt auch die Heiligen Stätten der indigenen Voodoo-Religion. Obwohl Benin zum Schutz der Heiligen Wälder 2012 als erstes afrikanisches Land ein Gesetz erließ, droht der Wald weiterhin der Landwirtschaft oder Bergbauunternehmen zum Opfer zu fallen. Wichtige Kenntnisse darüber, wie man Wälder biometrisch erfasst, konnte der Biomathematiker Romain Glèlè-Kakaï vor Jahren als Humboldt-Forschungsstipendiat am Institut für Waldwachstum der Universität Freiburg gewinnen. Heute leitet Professor Glèlè-Kakaï an der Universität von Abomey-Calavi das Laboratoire de Biomathematiques et d’Estimations Forestières. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er daran, die Waldflächen Benins forstwissenschaftlich zu erfassen, die Wechselwirkungen zwischen menschlichem Handeln und Ökosystem zu analysieren und Strategien für eine nachhaltige Nutzung der Waldressourcen zu entwickeln. Denn wenn der Wald in Benin weiter schrumpft, ist das nicht nur für die einheimische Bevölkerung eine Katastrophe.

Sonaiya Remi

Gesellschaftswandel in Nigeria: Von der Wissenschaft in die Politik

„Es ist nicht genug zu klagen, sondern man muss arbeiten, den Klagen abzuhelfen“, schrieb Alexander von Humboldt 1788 an Gabriel Wegener. Die nigerianische Humboldtianerin Remi Sonaiya hat sich Humboldts Satz für ihr politisches Engagement in Nigeria auf die Fahnen geschrieben. 2015 gab Sonaiya ihre Professur für Französisch und angewandte Sprachwissenschaften an der Obafemi Awolowo Universität in Ile-Ife auf, um für die KOWA Partei als nigerianische Präsidentschaftskandidatin anzutreten. In der Schrift „Morgendämmerung in Nigeria – die Nation erhebe sich!“ rief sie ihre Landsleute dazu auf, gegen Korruption und hierarchische Machtstrukturen vorzugehen. Mehr als die Hälfte der 150 Millionen Nigerianer*innen lebt in bitterer Armut, obwohl das Land über Öl- und Gas-Ressourcen verfügt. Auch Forschungskooperationen, die die langjährige Vertrauenswissenschaftlerin der Stiftung und Mitbegründerin des African-German Network of Excellences in Science (AGNES) selbst als sehr positiv empfunden hat, sollen den gesellschaftlichen Wandel in Nigeria befördern. Bei den Präsidentschaftswahlen 2015 wurde Remi Sonaiya Zwölfte. Ihr Kampf für Bildung und Wohlstand für alle Nigerianer*innen geht weiter.

Ebaa el Hossary

Motor des Netzwerks in Ägypten: Aufbruch in eine bessere Zukunft

„Alumni stellen von der Heimat aus die Verbindung zwischen zwei Ländern her“, formulierte der ägyptische Pharmazeut Ebaa al-Hossary einmal über sein Selbstverständnis als Alumnus der Humboldt-Stiftung. Wie ernst er es mit der Alumni-Arbeit in der Heimat meint, stellte al-Hossary 2017 unter Beweis. Innerhalb von nur vierzehn Monaten nach seiner Rückkehr aus Deutschland stellte er in Kairo das Humboldt-Kolleg „German-Egyptian Network for Innovation and Development (GENID)“ auf die Beine. Rund 100 Teilnehmende, darunter 60 junge Post-Docs aus Ägypten, aber auch Expert*innen von deutschen Universitäten tauschten sich unter anderem auf dem Gebiet der Solarenergie, Strahlenforschung und Infektionskrankheiten aus. „Alles Forschungsfelder, die für Entwicklung Ägyptens von besonderer Bedeutung sind“, betonte al-Hossary. Er selbst war 2012 als Stipendiat der Humboldt-Stiftung im Rahmen der „Transformationspartnerschaft Nordafrika“ nach dem Arabischen Frühling nach Deutschland gekommen. Ein Glücksfall für den Wissenschaftsaustausch zwischen Deutschland und Ägypten: Al-Hossary hat nicht nur die Alumni-Arbeit in Ägypten mobilisiert, mittlerweile ist sein Einsatz für die Förderung junger Forschender über die Grenzen Ägyptens hinaus in ganz Nordafrika wahrzunehmen.

Volksrepublik China

wei

Nach der Öffnung - die erste Generation

„Sie ist vermutlich die erste Frau aus der Volksrepublik China, die nach der Kulturrevolution auf einem technischen Gebiet in Deutschland den Doktortitel erwarb“, schrieb die Aachener Volkszeitung im Juni 1981 über Yu Wei. Das Foto über der Notiz zeigt eine strahlende Frau mit Doktorhut neben Herbert Döring, dem früheren Leiter des Instituts für Hochfrequenztechnik an der RWTH Aachen. Den Deutschlandaufenthalt beschrieb sie später als Wendepunkt in ihrem Leben. 1940 in der Provinz Guangxi geboren, gehörte Yu Wei im Jahr 1979 zur ersten Generation Humboldt-Stipendiat*innen aus der Volksrepublik. Es folgte eine glänzende Karriere als Direktorin des Labors für Molekulare und Biomolekulare Elektronik in Nanjing, als Präsidentin der Universität in Nanjing und stellvertretende Bildungsministerin der Volksrepublik.

xu

China: Die Talentschmiede

Ihren dreißigsten Geburtstag feiert die Juniorprofessorin Wenying Xu nach einem Postdoc-Aufenthalt in Singapur als Humboldt-Forschungsstipendiatin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Junge und hochqualifizierte Talente aus China wie sie stellen heute regelmäßig die größte Gruppe der Humboldt-Forschungsstipendiat*innen. Die Mathematikerin aus Nanjing hat sich 2018 als eine von 97 Nachwuchswissenschaftler*innen aus China in der weltweiten Konkurrenz um zirka 530 Humboldt-Forschungsstipendien durchgesetzt. Von den chinesischen Stipendiat*innen kommen zirka 86 Prozent aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften, um die neun Prozent aus den Lebenswissenschaften und nur zirka fünf Prozent aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.

li

Humboldtianer*innen in Spitzenpositionen

Er sei stolz, Mitglied der Humboldt-Familie zu sein und habe immer von der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wissenschaft profitiert, er werde immer sein Möglichstes tun, um diese zu unterstützen, heißt es in einem Brief von Jinghai Li aus dem Jahr 2018. Da war der Chemiker, ein Experte auf dem Gebiet der Modellierung von Mehrphasenreaktoren, gerade zum Präsidenten der National Natural Science Foundation of China gekürt worden. Sie ist eine der bedeutendsten Einrichtungen zur Förderung der Grundlagenforschung des Landes. Jinghai Li war 1997 mit einem Humboldt-Forschungsstipendium nach Siegen gekommen.

chai

Der erste Humboldt-Professor aus China

Ein Krankheitserreger dringt in eine Pflanze ein, aber diese weiß sich zu wehren. Der Strukturbiologe Jijie Chai untersucht, durch welche Proteine das Immunsystem von Pflanzen funktioniert. Jijie Chais Forschung liefert wichtige Grundlagen weit über Krankheiten von Pflanzen hinaus, z.B. um Medikamente gegen Entzündungskrankheiten zu entwickeln. Seit 2017 forscht Jijie Chai als erster Alexander von Humboldt-Professor aus China in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung an der Universität Köln Er ist ein Beispiel dafür, dass exzellente Forschende aus China zunehmend auch in den Programmen der Stiftung für internationale Spitzenwissenschaftler*innen vertreten sind.

li

Geistes­wissen­schaftler*innen in China: wenige, aber spitze

Eifrig kommentierten Fernsehjournalist*innen aus aller Welt die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking: Was aber sagen Live-Kommentare jeweils über das eigene Selbstverständnis aus? Die Germanistin Jin Zhao untersucht im interkulturellen Vergleich, wie sich die chinesische und die deutsche Kultur in verschiedenen Textsorten niederschlagen. Die Professorin für Linguistik ist Dekanin der Deutschen Fakultät der Tongji-Universität in Shanghai. Im chinesischen Bildungsministerium ist sie als Leiterin des „Anleitungskomitees“ für die Gestaltung des Deutschunterrichts in China verantwortlich. Als Humboldt-Forschungsstipendiatin forschte sie 2005 in Jena. Im Jahr 2011 wurde sie mit einem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Stiftung ausgezeichnet. Zirka 9 Prozent der Humboldtianer*innen sind wie Frau Zhao in den Geistes- und Sozialwissenschaften tätig. Weltweit liegt der Anteil im Humboldt-Netzwerk bei zirka 26 Prozent (Stand: 2022).

xu

Humboldtianer jenseits der Zentren

Xi‘an, einst Startpunkt der antiken Seidenstraße in der Provinz Shaanxi im Nordwesten Chinas, liegt über 1000 Kilometer von Peking und Shanghai, den Gravitationszentren der chinesischen Wissenschaft, entfernt. Von Xi‘an aus kann man die Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi besuchen. Und von hier kamen immer wieder erfolgreiche Bewerbungen für die Programme der Stiftung, wie die von Fei Xu von der Northwestern Polytechnical University in Xi’an, der nun als Postdoc am Institut für Anorganische Chemie an der TU Dresden forscht. Das Beispiel von Xi‘an zeigt: Mit der Expansion des chinesischen Wissenschaftssystems wächst auch das Humboldt-Netzwerk geographisch.

Leseanleitung Humboldt-Geographie des Wissens

Die Zahlen basieren auf der Auswertung der Korrespondenzadressen aller über 30.000 aktiven Humboldtianer*innen wie sie der Alexander von Humboldt-Stiftung mit Stand 03. Januar 2024 vorlagen. Die Auswertung der Institutionen erfasst die zu diesem Stichtag gültige Dienstadresse der Humboldtianer*innen im Korrespondenzland. Jedes Mitglied des Netzwerks wird nur mit einer Adresse gezählt. Bei fehlender Zustimmung zur Datenveröffentlichung oder fehlender Korrespondenzadresse werden die Aufenthalte nicht in den Karten abgebildet.

Lesebeispiel: Im Januar 2024 waren 5.472 Humboldtianer*innen mit Korrespondenzadresse in den USA in der Datenbank der Stiftung erfasst. Davon hatten 139 Mitglieder des Netzwerks ihre Dienstadresse an der University of California, Berkeley.

Hinweis: Humboldtianer*innen sind sehr mobil. Obwohl die Stiftung an einem kontinuierlichen Kontakt interessiert ist, sind einzelne Personendaten in der Datenbank nicht immer auf dem aktuellsten Stand. Institutionen entwickeln sich weiter, weltweit gibt es beständig Neugründungen, Fusionen, Namensänderungen. Die Stiftung hat den Anspruch, die wichtigsten akademischen Institutionen in ihren Statistiken qualitätsgesichert abzubilden. Für weitere Institutionen, insbesondere im außerakademischen Bereich, verbleiben die Institutionendaten in der Regel auf dem Stand zum Zeitpunkt der Datenerfassung.

Wir sind dankbar für Unterstützung bei der Pflege der Daten: Bitte geben Sie uns gerne Rückmeldung, wenn Sie Hinweise oder Fragen haben. Alle Humboldtianer*innen bitten wir, ihre Kontaktdaten möglichst aktuell zu halten. Aktualisierungen können über das Service-Portal der Stiftung vorgenommen oder per Email (info[at]avh.de) gemeldet werden.

Die Zahlen basieren auf der Auswertung der positiven Auswahlentscheidungen im Auswahlzeitraum Februar 2019 bis Januar 2024 in allen Stipendien- und Preisprogrammen der Stiftung. Erfasst wird die institutionelle Anbindung der erfolgreichen Bewerber*innen bzw. Nominierten zum Zeitpunkt der Antragstellung. Dieser Institution wird das Land zugeordnet. In Fällen, in denen sich Bewerber*innen zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits am Gastinstitut aufhalten, wird ihre vorherige institutionelle Anbindung der Auswertung zugrunde gelegt.

Lesebeispiel: Im Auswahlzeitraum (Februar 2019 bis Januar 2024) waren 543 erfolgreiche Bewerber*innen und Nominierte zum Zeitpunkt der Antragstellung an Institutionen in den USA tätig. Davon waren 22 erfolgreiche Bewerber*innen und Nominierte an der University of California, Berkeley, tätig.

Hinweis: Die Auswertung der Herkunftsländer nach institutioneller Anbindung unterscheidet sich von der Auswertung nach Land des (tatsächlichen oder voraussichtlich längerfristigen) akademischen Lebensmittelpunktes, die den Statistiken des Jahresberichts der Stiftung zugrunde liegt. Eine in Frankreich promovierte Wissenschaftlerin, die sich zum Zeitpunkt der Antragstellung für einen ersten Postdoc an der ETH Zürich aufhält, wird im Jahresbericht der Stiftung als Bewerberin aus Frankreich erfasst. Im Unterschied dazu erfasst die Humboldt-Geographie die institutionelle Anbindung zum Zeitpunkt der Antragstellung – ETH Zürich – und ordnet die Bewerbung der Schweiz zu. Folgt einem positiven Bescheid kein Forschungsaufenthalt, wird dieser Eintrag im Gegensatz zur Jahresberichtsstatistik nicht in den Karten abgebildet. Der dynamische Abruf führt außerdem zu unterschiedlichen Zahlen in Abhängigkeit von den Auswahlsitzungsrunden, da z.B. im August der Auswahl aus Juli desselben Jahres noch keine Annahme des Bewerbers gefolgt ist. Die Kartendaten schließen bereits die Auswahldaten aus, die sich nicht mehr im Fünfjahreszeitraum befinden.

Ihr Land oder Ihre Institution ist nicht unter den Ländern und Institutionen, die im Auswahlzeitraum Februar 2019 bis Januar 2024 besonders viele erfolgreiche Bewerber*innen und Nominierte zu verzeichnen hatte? Selbstverständlich ist das kein Grund, von Bewerbungen oder Nominierungen abzusehen. Die Förderprogramme der Stiftung stehen Forschenden aus allen Ländern und allen Fächern offen. Es gibt keine Quoten, weder für Länder noch für Fächer und selbstverständlich nicht für Institutionen. Herausragende persönliche Leistungen werden an vielen Orten überall auf der Welt erzielt. Für die Stiftung zählt jedes einzelne Talent.

Die Karten bilden Kontinente und Regionen nach dem statistischen Standard der Vereinten Nationen ab (M49). Dieser unterscheidet sich in einigen Fällen von der Ländersystematik der Stiftung. Mit den Zuordnungen sind keine Annahmen hinsichtlich politischer oder anderweitiger Zugehörigkeiten verbunden.