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Dr. María Julia Ochoa Jiménez
Dr. María Julia Ochoa Jiménez ist Professorin an der Universidad Loyola Andalucia in Spanien. Als Humboldt-Forschungsstipendiatin forschte sie zwischen 2021 und 2023 am Institut für Archäologie und Kulturanthropologie der Universität Bonn zu den Rechten indigener Völker im Kontext des internationalen Privatrechts.
„Die Normen indigener Völker sind dem nationalen Recht einzelner Staaten nicht gleichgestellt“, erklärt María Julia Ochoa Jiménez. „Dies führt zu komplexen rechtlichen Situationen – auch im Hinblick auf die internationale Rückgabe von Kulturgütern. Aus einer streng juristischen Perspektive betrachtet kann man davon ausgehen, dass die Herkunftsstaaten Eigentümer der Objekte sind und nicht die indigenen Gruppen.“ Zudem verhandeln Staaten bei grenzüberschreitenden Rechtsgeschäften in der Regel nur mit anderen Staaten. An solchen Verhandlungen sind indigene Gruppen zumeist nicht beteiligt.
„Ideal wäre es, wenn in nationalen Gesetzen die indigenen Völker eindeutig zu den Eigentümern der von ihnen geschaffenen Kulturgüter erklärt würden“, sagt Ochoa Jiménez. „Jenseits der Eigentumsfrage schlage ich vor, nationale Behörden in den Herkunftsländern der Objekte gesetzlich dazu zu verpflichten, die Normen und Weltanschauungen indigener Gruppen zu respektieren und sie bei Entscheidungen über den Umgang mit indigenen Kulturgütern zu berücksichtigen.“