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Hin und wieder begebe ich mich freiwillig in die Fänge einer „wild gewordenen“ künstlichen Intelligenz. Dann schlüpfe ich in die Rolle von Chell, einer jungen Frau, die in einer Forschungseinrichtung von einer KI namens GLaDOS gefangen gehalten wird. Als Chell muss ich allerlei Hindernisse überwinden und schließlich den Systemkern der KI zerstören, um zu entkommen. Denn GLaDos ist eine Monster-KI, darauf programmiert, neue Technologien an Menschen auszuprobieren. Und diese Programmierung setzt sie konsequent und unaufhaltsam um.
Das Szenario ist natürlich reine Science-Fiction. GLaDOS ist Teil des Computerspiels Portal. Die KI gehört zu jenen „mordenden Maschinen“, über die ich meine Masterarbeit in den vergleichenden Literaturwissenschaften geschrieben habe. Romane, Filme und Computerspiele spielen oft mit diesem und ähnlichen Motiven und spiegeln die Ängste der Menschen wider. Unser größter Albtraum scheint zu sein, dass wir die Technologie eines Tages nicht mehr beherrschen können.
Ich selbst bin ein sehr neugieriger und technikbegeisterter Mensch. Mittlerweile interessiere ich mich mehr für die Realität als für die Fiktion. Ich bin überzeugt, Menschen werden erforschen, was man mit KI alles machen kann und dieses Potenzial auch nutzen. Ich glaube nicht, dass die Entwicklung aufzuhalten oder einzuschränken ist. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wo die Forschung wirklich steht.
Das Tolle ist, dass ich als KI-Beauftragte im Stab der Auswahlabteilung der Humboldt-Stiftung ganz nah an der aktuellen Forschung dran bin. Ich begleite den Auswahlprozess für die KI-Humboldt-Professur, lese die Anträge und Forschungsvorhaben und verfolge die Entwicklungen auch im Hinblick darauf, wie die Humboldt-Stiftung künftig KI einsetzen könnte, etwa für die Qualitätssicherung ihrer Auswahlprozesse. Da ich aber eben auch weiß, was KI noch nicht kann, stürze ich mich zuhause gerne mal in die virtuelle Welt – von Portal gibt es inzwischen eine Fortsetzung …