Nachgefragt

Frau Osier, was ist der Schlüssel zur Entwicklung eines Malariaimpfstoffs?

Die Kenianerin Faith Osier träumte schon früh davon, einen Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln. Jährlich sterben in Afrika über 400 000 Menschen an der Infektionskrankheit, die von einzelligen Parasiten verursacht und von Anopheles-Mücken übertragen wird.

  • Von Kristin Hüttmann
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

Dr. Faith H. A. Osier leitet als Sofja Kovalevskaja-Preisträgerin eine Forschungsgruppe am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg.

Foto von Faith Osier
Faith Osier

Im Mittelpunkt der Forschung von Faith Osier steht die natürliche Immunität, die Menschen gegen Malaria entwickeln können. Deshalb haben Osier und ihr Team in sieben afrikanischen Ländern das Blut und die Antikörperreaktion von Probanden untersucht, die nach einer Malariainfektion nicht mehr erkranken.

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Außerdem analysierten die Forscher den Malariaparasiten in den verschiedenen Phasen seiner Entwicklung. Sie machten zahlreiche Proteine des Einzellers aus, die Malariaforscher bisher noch nicht berücksichtigt hatten. Nun wollen sie untersuchen, wie Antikörper dabei helfen, sich gegen diese Proteine zur Wehr zu setzen.

Schon jetzt ist klar: Der Malariaparasit ist ein besonders schwerer Gegner, da in jeder seiner Lebensphasen andere Proteine aktiv sind. Sie stellen für das körpereigene Immunsystem viele mögliche Angriffspunkte dar. Fachleute sprechen von Antigenen. „In einen wirksamen Impfstoff müssen wir verschiedene Antigene geben“, sagt Osier, „damit unser Körper mithilfe dieser Antigene passende Antikörper bildet, die den Parasiten bekämpfen können.“ Es sei noch ein Stück Weg, bis erste Impfstoffe hergestellt werden können. „Aber wir kommen voran – und sind voller Hoffnung.“

aus Humboldt Kosmos 110/2019

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