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Molekularbiologie
Schäden an der DNA treten häufig während des Replikationsprozesses, der Verdopplung von DNA, auf. Die Zellen reagieren darauf, indem sie Mechanismen zur Reparatur oder Toleranz der DNA-Schäden aktivieren. Diese Reparaturmechanismen sind entscheidend, um das Erbgut intakt zu halten – funktionieren sie nicht, können anormale Genmutationen auftreten, Chromosomen sich neu anordnen und Krankheiten wie Krebs entstehen.
Dana Branzei erforscht, wie Zellen in der Lage sind, DNA-Schäden zu reparieren und zu tolerieren, und wie die verschiedenen DNA-Reparaturmechanismen miteinander und mit anderen zellulären Prozessen gekoppelt sind. In bahnbrechenden Studien, deren Fokus auf den inneren Abläufen fehlerfreier DNA-Schadenstoleranz lag, entdeckte sie, dass DNA-Reparaturmechanismen in die Erkennung von DNA-Schäden und in die Reaktionen des Chromatinzusammenbaus integriert sind. Diese Prozesse finden im Rahmen des Replisoms statt, der biochemischen Maschinerie, die für die Verdopplung des Genoms verantwortlich ist. Dana Branzei hat Licht auf die komplexe Problematik geworfenwie in Zellen gleichzeitige Prozesse ablaufen, die die Genomverdopplung mit der DNA-Reparatur und dem Chromosomenaufbau verbinden. Ihre Forschungsergebnisse tragen fundamental zum Verständnis von Genen bei, die eine Prädisposition für die Krebsentstehung darstellen. Zudem fördern sie die Ursachenforschung von Genomveränderungen, die häufig durch Chemotherapie verursacht werden.
Dana Branzei soll Humboldt-Professorin an der Fakultät für Biologie und am Zentrum für medizinische Biotechnologie (ZMB) der Universität Duisburg-Essen werden. Das interdisziplinäre wissenschaftliche Zentrum verbindet die medizinische Forschung am Universitätsklinikum und die Naturwissenschaften auf dem Campus. Außerdem soll die Humboldt-Professur in das Research Center One Health Ruhr in der Universitätsallianz Ruhr – bestehend aus der Universität Duisburg-Essen, der Ruhr-Universität Bochum und der Technischen Universität Dortmund – integriert werden. Die Universität Duisburg-Essen möchte in diesem Verbund zu einem internationalen Hub für die mechanistische Krankheitsforschung werden, insbesondere in Bezug auf Störungen der Zellteilungs-Mechanismen.
Zur Person
Die gebürtige Rumänin Dana Branzei ist seit 2008 Principal Investigator am IFOM, dem AIRC Institute of Molecular Oncology in Mailand, Italien, und seit 2020 Forschungsdirektorin am Institut für Molekulargenetik, das dem Nationalen Forschungsrat Italiens (CNR) in Pavia angeschlossen ist. Nach ihrem Studium in Japan schloss sie dort eine Postdoc-Stelle am RIKEN Institut in Wako an und pflegt weiterhin internationale Lehr- und Forschungskooperationen mit Universitäten in Japan. Seit 2016 ist sie gewähltes Mitglied der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO) und erhielt im selben Jahr einen ERC Consolidator Grant, nachdem sie zuvor erfolgreich einen ERC Starting Grant in Italien eingeworben hatte. In ihrem Heimatland Rumänien wurde Dana Branzei für ihre wissenschaftlichen Verdienste mit dem Orden für kulturelle Verdienste ausgezeichnet.