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Soziolinguistik
Sprache und Demokratie stehen in einem engen Verhältnis. Wer sich in einer Gesellschaft sprachlich nicht repräsentiert fühlt, verliert das Bedürfnis, sich für sie einzusetzen. Die Sprachwissenschaftlerin Ingrid Piller interessiert sich besonders für die Wechselwirkungen zwischen Sprache, Kultur und Gesellschaft. Sie untersucht, wie sprachliche Praktiken die Teilhabe und Integration in multikulturellen Gemeinschaften beeinflussen. Außerdem erforscht sie, wie Menschen verschiedene Sprachen nutzen, um ihre Identität auszudrücken und sich in verschiedenen sozialen Umgebungen zu positionieren.
Ingrid Piller hat auch die Auswirkungen von Sprache auf Bildungserfolg und soziale Mobilität untersucht, vor allem im Zusammenhang mit Minderheitengruppen und Migrant*innen.
Dabei stellt sie die soziale Dimension in den Vordergrund und befasst sich auch mit der Kommunikation – beispielsweise von behördlicher Seite – mit Migrant*innen. Piller setzt sich aktiv für die Anerkennung und Förderung von sprachlicher Vielfalt ein und engagiert sich für die Entwicklung von inklusiven Sprachpolitiken und -praktiken. In einzigartiger Weise kombiniert sie Theorieentwicklung und datenbezogene Forschung und zeigt Wege auf, wie Bildungswissenschaften und Linguistik gesellschaftlich vernetzt agieren können.
In Hamburg soll Ingrid Piller das 2021 gegründete Forschungszentrum „Literacy in Diversity Settings“ (LiDS) leiten, das die Universität zu einem fakultätsübergreifenden Zentrum ausbauen und damit ihren Schwerpunkt im Bereich „Linguistic Diversity“ weiter verstärken will. Ingrid Piller soll die Lücke im Bereich des informellen und lebenslangen Lernens mit ihrer internationalen Expertise schließen.
Zur Person
Ingrid Piller ist Distinguished Professor an der Macquarie University in Sydney, Australien, wo sie auch Direktorin des Adult Migrant English Program Research Centre war. Bevor sie nach Australien wechselte, forschte sie u.a. in den USA, in der Schweiz und in Deutschland. Ihre Promotion schloss sie 1995 in Dresden ab. Sie ist gewähltes Mitglied der Australian Academy of the Humanities und erhielt 2018 den Anneliese Maier-Forschungspreis der Humboldt-Stiftung.