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Epidemiologie und Public Health
Hängen der Klimawandel und die Ausbreitung von Krankheiten zusammen – und wenn ja, wie? In dieser zum Teil kontrovers geführten Diskussion stellt Joacim Rocklöv wichtige Daten bereit und liefert Analysen für die Modellierung möglicher zukünftiger Szenarien – die essenzielle Grundlage für politische Entscheidungen.
Die Untersuchung des Klimawandels und seiner Auswirkungen gehören zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Joacim Rocklöv arbeitet stark interdisziplinär im Bereich Klimawandel, Infektionsepidemiologie und Modellierung. Gesundheitliche Auswirkungen des Klimas sollen in der Zukunft besser abgeschätzt werden können, ein Ziel sind Vorhersagemodelle für Frühwarnsysteme und die bessere Kontrolle von Infektionskrankheiten. Rocklövs Ergebnisse basieren auf einer innovativen Kombination von Daten verschiedener Fachgebiete aus der ganze Welt mit Methoden von KI, Data Mining und Statistik.
In Heidelberg soll jetzt das erste KI-Labor in Deutschland zu Fragen von globalen Infektionskrankheiten und Klimaveränderungen entstehen. Rocklövs Humboldt-Professur wird an der Schnittstelle von zwei Instituten installiert: dem Heidelberg Institute of Global Health (HIGH) der Medizinischen Fakultät Heidelberg, das von Humboldt-Professor Till Bärnighausen geleitet wird, und dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR). Damit will die Universität Heidelberg ihre bestehende nationale Spitzenposition im Bereich der methodengestützten Global Health-Forschung weiter ausbauen und auch in die international Spitze vorrücken. Außerdem soll eine bisher fehlende Verknüpfung zur klinischen Infektionsforschung in Heidelberg möglich werden.
Zur Person
Prof. Dr. Joacim Rocklöv wurde in Schweden geboren und ist seit 2018 Professor am Department für Public Health und Klinische Medizin der Umeå Universität in Umeå, Schweden, wo er zuvor bereits Senior Lecturer und dann Associate Professor war. 2010 wurde er promoviert. 2012 erhielt er den Young Researcher Award der Umeå Universität, 2019 wurde ihm der Prince Albert II of Monaco - Institut Pasteur-Preis verliehen für seine Forschung zu klimabedingten Arbovirus-Epidemien. Er ist Mitherausgeber von Fachzeitschriften, berät internationale Gremien in den Bereichen Epidemiologie und Klimawechsel und hat an einem Tropenkrankheiten-Frühwarnsystem der Weltgesundheitsorganisation mitgearbeitet.