Dossier Anneliese Maier-Forschungspreis

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Kooperationspreis für Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen

Mit dem Anneliese Maier-Forschungspreis wurden Spitzenkräfte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften aus dem Ausland ausgezeichnet, deren bisherige wissenschaftliche Leistungen in ihrem Fachgebiet international anerkannt sind. Die Preisträger*innen wählen selbst aus, mit wem sie in Deutschland kooperieren möchten. Die Forschungskooperationen wurden über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren durchgeführt. Der Forschungspreis ist mit 250.000 Euro dotiert.

Der mit 250.000 Euro dotierte Forschungspreis wurde erstmals 2011 und zuletzt 2018 verliehen. Gestiftet wurde der Anneliese Maier-Forschungspreis vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Ziel des Preises ist es, die Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland nachhaltig weiter zu internationalisieren. Neben Wissenschaftler*innen, die bereits zur etablierten Spitzengruppe ihres Fachs gehören, sollten auch in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn noch nicht so weit fortgeschrittene, aber bereits international ausgewiesene Personen aus der Wissenschaft angesprochen werden, von denen eine nachhaltige Prägung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland durch längerfristige Kooperationen erwartet werden kann.

Die Nominierung erfolgte durch Wissenschaftler*innen in Deutschland, eine Eigenbewerbung war nicht möglich. Von den Ausgezeichneten wird erwartet, dass sie in den nächsten Jahren aktive, wissenschaftlich einflussreiche Forschung leisten. Auf die Nominierungen qualifizierter Wissenschaftlerinnen wurde besonderer Wert gelegt.

Benannt wurde der Preis nach der deutschen Philosophin und Wissenschaftshistorikerin Anneliese Maier (* 1905 in Tübingen, † 1971 in Rom).

Wer war Anneliese Maier

Anneliese Maier, geboren 1905 in Tübingen und gestorben 1971 in Rom, war eine deutsche Philosophin und Wissenschaftshistorikerin und international anerkannt. Für eine Forscherin der damaligen Zeit ist ihre Biografie ungewöhnlich international. Sie studierte in Berlin, Zürich und Paris Philosophie, Physik und Mathematik und promovierte 1930 über „Kants Qualitätskategorien“. Die Habilitation blieb ihr aus politischen Gründen in der NS-Zeit verwehrt.

Als Mitarbeiterin der Leibniz-Edition der Preußischen Akademie der Wissenschaften betrieb sie Archivstudien in Italien und arbeitete ab 1938 in Rom, zuerst als Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dann als Mitarbeiterin an der Bibliotheca Hertziana, dem Kaiser-Wilhem-Institut für Kunst- und Kulturwissenschaft und späteren Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte. Anneliese Maiers Hauptwerk ist eine fünfbändige Studie zur Naturphilosophie der Spätscholastik, darunter "Die Vorläufer Galileis im 14. Jahrhundert", das besonders bekannt wurde.

1951 erhielt sie den Professoren-Titel des Landes Nordrhein-Westfalen; sie war Korrespondierendes Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Mainz, Göttingen und München und seit 1970 außerdem Mitglied der Medieval Academy of America. Seit 1954 war sie Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Als erste deutsche Wissenschaftlerin erhielt sie 1966 die George-Sarton Medal (History of Science Society), die renommierteste Auszeichnung auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte.

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