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Weltbilder im Wandel – Humboldt-Stiftung zu Gast im Salon Sophie Charlotte

Wie verändert Forschung unseren Blick auf die Welt? Das diskutierten Mitglieder des Humboldt-Netzwerkes in Berlin beim diesjährigen Salon Sophie Charlotte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit dem Publikum.

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Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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aktualisiert am 9. April 2020

Zugänge zur Welt gibt es viele – einige davon haben über hundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Kunstschaffende am Samstag, den 18. Januar mit den Gästen des Salon Sophie Charlotte in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften geteilt. Die Alexander von Humboldt-Stiftung war bei dem öffentlichen Veranstaltungsformat mit einem eigenen Programm vor Ort, in das Generalsekretär Enno Aufderheide einführte: „Dieser Abend bietet eine wunderbare Gelegenheit, der Öffentlichkeit unser Netzwerk mit seinen exzellenten Persönlichkeiten vorzustellen und mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Ich freue mich darauf, von Humboldtianerinnen und Humboldtianern sowie Humboldt-Expertinnen und -Experten mehr darüber zu lernen, wie Humboldt unseren Blick auf die Welt verändert hat.“

Sofja Kovalevskaja-Preisverleihung 2019
vlnr: Enno Aufderheide (Humboldt-Stiftung), Yasuhiro Sakamoto (Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt/Main), Ottmar Ette (Universität Potsdam), Bénédicte Savoy (TU Berlin), Andreas W. Daum (State University of New York / LMU München)
Ottmar Ette (Universität Potsdam), Bénédicte Savoy (TU Berlin)

Blicke des Humboldt-Netzwerks auf eine Welt in Bewegung

„Darf mich der Staat regulieren, um mich selbst zu schützen?” Mit dieser Frage führte Juristin und Humboldt-Professorin Anne van Aaken in den ersten Vortrag des Abends zum Thema „Nudging“ ein. „Wir sollten vorsichtig sein und die verfassungsrechtlichen Grenzen beachten“, so van Aaken kritisch. In einer anschließenden Podiumsdiskussion teilten Humboldt-Expertinnen und -Experten ihre Perspektive auf Alexander von Humboldts Erbe in unserem Blick auf die Welt. Romanist und Humboldt-Experte Ottmar Ette betonte dabei die Wichtigkeit zentraler Thesen Humboldts für das 21. Jahrhundert: „Humboldt hat Natur und Kultur nicht voneinander getrennt. Daraus können wir durchaus lernen.“

Auch zum Thema Digitalisierung  gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Humboldt-Netzwerk Einblicke in ihre Forschung. In kurzen Vorträgen präsentierten sie Ergebnisse zu Sprachrobotern oder zu Digitalisierung in der Lehre. „Heute haben wir nicht nur Interaktionen mit Menschen, sondern auch mit Techniken und Künstlicher Intelligenz. Wir wissen noch nicht genau, welche Auswirkungen dies haben wird“, sagte Soziologin Lena Weber, die zu Digitalisierung in der Pflegearbeit forscht.

Deutschland von außen

Im Gespräch mit Thomas Hesse, stellvertretender Generalsekretär der Humboldt-Stiftung, berichteten Humboldtianerinnen und Humboldtianer über ihre Erfahrungen in Deutschland. Dabei betonten sie sowohl Vorteile der deutschen Forschungslandschaft, als auch Schwierigkeiten mit Bürokratie und dem Knüpfen von Kontakten. Bundeskanzler-Stipendiatin Daphnee Iglesias unterstrich: „Die meisten Probleme, die die Menschen mit der deutschen Bürokratie haben, sind eigentlich Probleme mit der deutschen Sprache. Um sich wohlzufühlen, ist das Lernen der deutschen Sprache essenziell.“

Der Salon Sophie Charlotte ist eine jährliche Veranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften unter Beteiligung der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Max-Planck-Gesellschaft, der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, der Jungen Akademie, der Arab-German Young Academy, der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. sowie dem Villa Aurora – Thomas Mann House e.V., gefördert von der Gerda Henkel Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung.

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