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Die Alexander von Humboldt-Stiftung soll im kommenden Jahr 6,5 Millionen Euro mehr Grundfinanzierung vom Auswärtigen Amt erhalten als in den ersten Haushaltsplanungen vorgesehen. Dies entschied der Haushaltsauschuss des Bundestags in seiner Bereinigungssitzung Ende vergangener Woche. Ursprünglich war im Haushaltsentwurf eine Kürzung um rund acht Prozent vorgesehen. Das hätte drastische Einschnitte in der Förderung internationaler wissenschaftlicher Kooperationen bedeutet, weniger Stipendien und die Einstellung ganzer Förderprogramme.
„Wir sind sehr dankbar für diese Entscheidung des Haushaltsausschusses. Sie ist eine Bestätigung für die Wissenschaft und die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik in schwieriger Haushaltslage“, sagte Stiftungspräsident Hans-Christian Pape. „Gemeinsam mit dem DAAD und Goethe-Institut hatten wir hierum gekämpft“, so Pape. „Die Mittel versetzen uns in die Lage, der Notsituation Forschender besonders in der Ukraine, in Russland und im Iran Rechnung zu tragen. Es kommt aber auch darauf an, dass wir die Mittel frei einsetzen können, um einen Teil der noch bis vergangene Woche drohenden Einschnitte in Kernbereichen der Stiftung – bei anderen Forschungsstipendien und -preisen – vermeiden zu können“, betonte Pape. Über die genaue Mittelverwendung spreche man aktuell mit dem Auswärtigen Amt, so Pape.
Im Vorfeld der Haushaltsentscheidung hatten sich zahlreiche Unterstützer*innen aus dem In- und Ausland in Medienbeiträgen, mit offenen und mit persönlichen Briefen an Politiker*innen gegen die Kürzung der Zuwendungen des Auswärtigen Amts stark gemacht. Ihnen sprach Pape seinen besonderen Dank aus: „Das Engagement der Mitglieder des Humboldt-Netzwerks zeigt, wie bedeutsam der drohende Reputations- und Vertrauensverlust gewesen wäre. Es dokumentiert andererseits den unverzichtbaren Wert internationaler Forschungskooperationen und der Förderung ihrer Personen, gerade auch in Zeiten globaler Krisen.“
Die Zuwendungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz bleiben weitgehend konstant und beim Bundesministerium für Bildung und Forschung ergibt sich ein gewisser Zuwachs. Insgesamt, so Präsident Pape, ein Zeichen der Verlässlichkeit, das Deutschland als Partner in der Wissenschaft weiterhin attraktiv macht.
Abschließend berät der Bundestag vom 22. bis 25. November über den Bundeshaushalt 2023.
(Pressemitteilung 35/2022)
Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.