Pressemitteilung

Wissenschaftsaustausch stärken, demokratische Werte verteidigen

Alexander von Humboldt-Stiftung präsentiert strategisches Positionspapier für die 21. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags.

  • vom
  • Nr. 2/2025
Stilisierte, demonstierende Menschen mit Schildern vor einer großen Wahlurne
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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In einem strategischen Zukunftspapier plädiert die Alexander von Humboldt-Stiftung für Spitzenforschung im internationalen Austausch. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Forschenden aus aller Welt, wie sie die Humboldt-Stiftung als Mittlerorganisation der Auswärtigen Kultur-, Wissenschafts- und Bildungspolitik fördert, trägt zu Wohlstand und Wachstum in Deutschland bei. Ziel muss gerade jetzt sein, unsere Innovationskraft durch Wissenschaftskooperationen nachhaltig zu stärken.

„Wir erleben gerade in anderen Ländern wie schnell Grundüberzeugungen, die wir in der demokratischen Welt für unverhandelbar hielten, beschädigt werden können. Umso wichtiger ist es, dass wir bei der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag Werte wie Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Wissenschaftsfreiheit hochhalten und verteidigen“, sagt Robert Schlögl, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung. Schlögl spricht sich zudem gegen nationalistische Bestrebungen aus und betont die Bedeutung von Wissenschaftskooperationen:

„Wir brauchen internationale Forschende und Fachkräfte für dauerhafte Zusammenarbeit mit Deutschland und weitere Investitionen in Wissenschaft und Bildung. Nur so können wir globalen Herausforderungen begegnen, vertrauensvolle Beziehungen weltweit schaffen und die deutsche Wissenschaft und Wirtschaft stärken.“
Robert Schlögl, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung

Das strategische Positionspapier für die 21. Legislaturperiode des Bundestags (PDF, 80 KB) 

Zentrale strategische Ziele

Welche Schwerpunkte die Humboldt-Stiftung in der nächsten Legislaturperiode für eine zukunftsfähige, international vernetzte Wissenschaft sieht und welche Angebote sie dazu macht, hat sie in einem Positionspapier zusammengefasst. Handlungsbedarf sieht die Stiftung insbesondere bei der Förderung der Zusammenarbeit von Forschenden, der Gewinnung von Fachkräften, dem Ausbau der Innovationskraft und der Wissenschaftskommunikation.

  1. Stärkung der internationalen Wissenschaftskooperation: Attraktive und chancengerechte Stipendien- und Preisprogramme sollen herausragende Forschende für Deutschland gewinnen. Durch Scouting-Aktivitäten werden Fachkräfte identifiziert, die langfristig mit Deutschland kooperieren.
  2. Langfristiger Aufbau wissenschaftlicher Kompetenzen: Partnerschaften mit Gesellschaften im Globalen Süden sollen gefestigt und ihre Selbstverantwortung gestärkt werden. In Forschungshubs sollen wissenschaftliche Kapazitäten gebündelt und international vernetzt werden.
  3. Innovationspotenzial in die Wirtschaft tragen: Der Ausbau wissenschaftsnaher Start-ups soll gefördert werden. Internationale Fachkräfte sollen als Global Founders Impulse für die deutsche Innovations- und Gründungsszene setzen.
  4. Flexibles Krisenmanagement: Durch schnelle Reaktionsfähigkeit auf geopolitische Krisen soll der Schutz der Wissenschaftsfreiheit gesichert und die Krisennachsorgefähigkeit Deutschlands gestärkt werden.
  5. Neue Formate der Wissenschaftskommunikation: Neue Dialogformate sollen den Transfer von Erkenntnissen internationaler Spitzenforschung in unsere Gesellschaft und langfristig das gesellschaftliche Vertrauen in die Wissenschaft fördern.

Finanzielle Absicherung als Grundlage

Seit mehr als 70 Jahren fördert die Alexander von Humboldt-Stiftung den weltweiten Austausch von Spitzenforschenden. Ihr Netzwerk umfasst mittlerweile über 30.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehr als 140 Ländern, unter ihnen 61 mit Nobelpreis. Stiftungspräsident Robert Schlögl: „Das Netzwerk der Humboldt-Stiftung baut Brücken, die das Vertrauen zu Deutschland auf der ganzen Welt stärken. Es schafft Sicherheit durch verlässliche Beziehungen.“ Mit ihrer Mission sei die Humboldt-Stiftung als Akteurin der Wissenschaftsdiplomatie eine einzigartige Konstante in der internationalen Wissenschaftslandschaft, so Schlögl. Ihre Handlungsfähigkeit basiert nicht zuletzt auf einer stabilen Finanzierungsgrundlage. Dafür ist ein verlässlicher jährlicher, an den Pakt für Forschung und Innovation angelehnter Aufwuchs in den institutionellen Haushalten der Mittlerorganisationen – der Alexander von Humboldt-Stiftung und des DAAD – essenziell.

Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.

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