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Vertical Farming
2050 werden 70 Prozent der Menschen in Städten leben, und dort könnten auch ihre Lebensmittel wachsen – nicht wie üblich im flachen Erdreich, sondern in hohen Gewächshäusern, auf deren Etagen Pflanzen in künstlichen Nährböden sprießen. Pro-Argumente für urbane Hochhausfarmen sind etwa der geringere Wasserverbrauch und die kurzen Wege zum Verbraucher. Problematisch sind unter anderem die hohen Kosten für die künstliche Beleuchtung. Neben einigen realisierten Projekten – etwa in der US-Stadt Newark, wo die Firma AeroFarms hauptsächlich Blattgemüse und Kräuter züchtet – gibt es zahlreiche Designstudien für vertikale Farmen in aller Welt.
3-D-Lebensmitteldrucker
Die ersten Food-Drucker sind auf dem Markt. Je nach Gerät lassen sich damit heute schon Pfannkuchen, Pizza, Nudeln, Gummibärchen oder Marzipanfiguren schichtweise aufbauen, Hamburger und Co. sind in Planung. Gespeist werden die Drucker von Kartuschen, die Teig oder pürierte Lebensmittel enthalten. Am Computer kann die Nahrungsmasse individuell komponiert werden – in Zukunft voraussichtlich auch im Sinne einer personalisierten Ernährung. Und Menschen mit Kau- und Schluckbeschwerden könnte der 3-D-Druck schon bald bedarfsgerechte und appetitlichere Breie bescheren.
Insekten
Grillen, Heuschrecken, Mehlwürmer und Co. sind reich an hochwertigem Eiweiß, ungesättigten Fettsäuren, Mikronährstoffen und Vitaminen. Die Welternährungsorganisation hat 2013 zum Verzehr von Insekten aufgerufen, allein in vielen Ländern fehlt die Akzeptanz. In westlichen Ländern wird jedoch zunehmend Insektenmehl verwendet, vor allem als Tierfutter.
Fisch aus Aquakulturen
Schon bald dürfte Fisch zum größten Teil aus kommerziellen Fischfarmen kommen. Ausbreiten werden sich auch Aquaponik-Farmen, in denen Fisch und Pflanzen in einem geschlossenen Nährstoffkreislauf gezüchtet werden. Der Einsatz von Wildfisch zur Herstellung von Öl, das in Aquakulturen verfüttert wird, könnte sich in Zukunft weitgehend erübrigen – dank einem aus Algen gewonnenen Ersatzöl.
Genoptimierung
Neue molekularbiologische Verfahren, mit denen sich einzelne Erbgut-Bausteine sehr präzise entfernen oder verändern lassen, setzen sich auch in der Pflanzenforschung und -züchtung immer mehr durch. Anders als bei der im Lebensmittelsektor umstrittenen klassischen Gentechnik werden hier keine „fremden“ Gene von außen zugefügt. Ein Beispiel ist die CRISPR/Cas-Methode: Damit erzeugte Pflanzen sind in der Regel nicht von natürlichen oder herkömmlich gezüchteten Pflanzen unterscheidbar.
Personalisierte Ernährung
Menschen reagieren unterschiedlich auf Nahrung, und was für den einen gut ist, kann dem anderen schaden. Wie es zu diesen unterschiedlichen Stoffwechselreaktionen kommt und welche Rolle die Gene dabei spielen, untersucht die Forschungsrichtung Nutrigenomik. Auf ihrer Basis versuchen Wissenschaftler in aller Welt, praktikable Konzepte für eine personalisierte Gesundheitsernährung zu entwickeln. Sie könnte, so die Vision, zur Prävention ernährungsbedingter Krankheiten wie Typ-II-Diabetes eingesetzt werden und auch allgemein zu einem bestmöglichen Wohlbefinden beitragen. Angesichts der komplexen Zusammenhänge im Organismus bezweifeln Kritiker jedoch die Umsetzbarkeit solcher Pläne.
Künstliches Fleisch
Derzeit gibt es zwei Varianten: Kunstfleisch, das im Labor aus tierischen Stammzellen gezüchtet wird und vegetarische Varianten: Diese enthalten neben Zutaten wie Soja, Weizen, Kokosöl und Kartoffeln auch den gentechnisch in Hefe erzeugten Blutfarbstoff Hämoglobin, der für die fleischige Textur und Farbe sorgt. Retortenfleisch ist bisher nur als Hack erhältlich – die Herstellung von Braten oder Steaks ist technisch noch nicht möglich.