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In den Tälern fließen Milch und Honig, die Häuser sind aus Kuchen und durch die Luft fliegen gebratene Vögel: Im Schlaraffenland gibt es alles im Überfluss und niemand muss arbeiten. Von dem paradiesischen Ort erzählen Märchen und Sagen seit vielen Jahrhunderten. Schon bei antiken Autoren wie Herodot und Lukian finden sich einzelne Motive der Schlaraffenlandutopie.
Hungermärchen, wie das von den Brüdern Grimm überlieferte Märchen vom süßen Hirsebrei, zeugen von den Entbehrungen und Träumen früherer Generationen. Es gab längst nicht immer genug zu essen, und auch in Europa war der Hunger allgegenwärtig.
Im Roman „Utopia“ beschrieb der britische Humanist Thomas Morus vor 500 Jahren sein Ideal eines Gemeinwesens. Auf der sagenhaften Insel Utopia gibt es immer genügend Vorräte für alle. Die Bewohner genießen Essen und Trinken, um gesund zu bleiben und ohne zu prassen.
Die Vorstellung von der mit Nährstoffen gespickten Essenspille kursiert spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts. So propagierte die US-amerikanische Frauenrechtlerin Mary Elizabeth Lease diese im Jahr 1893 als Befreiung von der Fessel des Kochens. Ein Jahr später formulierte der französische Chemiker Marcelin Berthelot seine Vision für das Jahr 2000: Es werde nur noch synthetische Nahrung geben, sagte er – und spekulierte über Beefsteaks in Tablettenform.
Das Essen der Zukunft wird fleischlos sein, das sagten Science-Fiction-Autoren des 20. Jahrhunderts voraus. Auf den Tisch kommen bei ihnen künstliche Proteine, gefriergetrocknete Astronautenkost, Seetangkekse und Algen in bizarren Varianten. Und die „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley kennt bereits Kunstfleisch. Der Roman erschien im Jahr 1932.