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Professorin Dr. Tina Malti kam 2023 als Alexander von Humboldt-Professorin aus Kanada an die Universität Leipzig. Dort leitet sie das Humboldt Wissenschaftszentrum für Kindesentwicklung (HumanKind), wo sie vor allem dazu forscht, wie sich Kinder stärken lassen.
Kinder stärken als wissenschaftliche Mission
Entwicklungspsychologie ist für Tina Malti nicht nur Wissenschaft, sondern pure Begeisterung. „Nichts ist so faszinierend, magisch und komplex wie die kindliche Entwicklung“, sagt Malti. Allein schon die Vielfalt der Charaktere sei beeindruckend. „Manche Kinder sind witziger als jeder Clown, andere besonders einfühlsam. Und wieder andere reißen mit ihrer Begeisterungsfähigkeit alle mit.“ In Anlehnung an die Biodiversität in der Welt der Pflanzen und Tiere bezeichnet Tina Malti diese Verschiedenheit als „Psychodiversität“.
Die Alexander von Humboldt-Professorin forscht seit 25 Jahren zur sozial-emotionalen Entwicklung und seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – immer mit der Frage im Hinterkopf: Wie kann man Kinder emotional stärken? Sie untersucht am HumanKind der Uni Leipzig unter anderem, wie sich die unterschiedlichen Talente und Potenziale am besten fördern lassen. Und was Kinder resilient macht, also so stark, dass sie auch mit schweren Krisen zurechtkommen.
Selbstzuwendung als Schlüssel von Heilung, Resilienz und Wachstum
Doch wie kann man die Resilienz von Kindern stärken? Als Psychologin und Psychotherapeutin arbeitete Tina Malti zum Beispiel mit Kindern, die aus Kriegsgebieten geflohen waren oder andere traumatische Erfahrungen gemacht hatten. „Sehr wichtig ist es, dass solche Kinder Mitgefühl mit sich selbst entwickeln“, sagt sie. „Lassen sie ihre Trauer und ihren Schmerz nämlich nicht zu, laufen sie Gefahr, später von Ängsten und starken negativen Gefühlen eingeholt zu werden.“
Kinder stärken: Welche Methoden gibt es?
Tina Malti hat zudem Trainingsmethoden ausgearbeitet, um das seelische Wohlbefinden zu stärken: Entspannungsübungen und Meditation etwa helfen beim Herunterregulieren von Ängsten und Aggressionen. In Rollenspielen lassen sich Achtsamkeit, Empathie und Mitgefühl üben. Auch geht sie mit ihrem Team raus, um die Kinder zu stärken. „Wir kooperieren zum Beispiel mit Kitas und Schulen und entwickeln Konzepte, um Depressionen vorzubeugen und Gewalt zu verhindern.“
