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Ángela Mouriz ist eine Pionierin der Medizin in Spanien: 1948 schloss sie ihr Studium in einer Klasse von acht Frauen und mehr als 200 Männern ab. Und nicht nur dort war sie Vorreiterin: Sie promovierte 1956 an der Complutense Universität von Madrid und legte damit den Grundstein für eine erfolgreiche akademische Karriere, die sie als erste Frau an die medizinische Fakultät der Universität von Navarra in Pamplona führte. 1955 berief Dr. Juan Jiménez Vargas sie an die neu gegründete Fakultät der noch jungen Universität, heute eine der renommiertesten medizinischen Fakultäten Spaniens, und sie ließ sich auf das Abenteuer ein. „Es war hart, weil wir bei Null anfangen mussten. Aber gleichzeitig auch aufregend, weil alles offen war: eine Welt voller Möglichkeiten“, erinnert sich Ángela Mouriz an diese ersten Jahre an ihrem 100. Geburtstag. In Pamplona unterrichtete sie Physiologie und Pharmakologie, doch schon bald bat der Dekan sie, sich auf Letzteres zu konzentrieren. „Ich interessierte mich nicht besonders für dieses Gebiet, aber es war das, was unsere Hochschule für die Studierenden brauchte“, sagt Ángela Mouriz.
„Es war hart, weil wir bei Null anfangen mussten. Aber gleichzeitig auch aufregend, weil alles offen war: eine Welt voller Möglichkeiten.“
Als Humboldt-Forschungsstipendiatin reiste Ángela Mouriz 1965 nach München, um an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie, der Vorgänger-Einrichtung des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, bei Otto Creutzfeldt zu arbeiten. Damit trat sie in die Fußstapfen ihres Vaters José Mouriz Riesgo, der Arzt war und ebenfalls einige Zeit in Deutschland, am Frankfurter Institut für experimentelle Therapie des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich, forschte. Da sie als Kind die Deutsche Schule in Madrid besucht hatte, sprach und spricht sie nach wie vor perfekt Deutsch.
30 Jahre lang hat Ángela Mouriz an der Universität von Navarra gelehrt. Sie erlebte und begleitete die Entwicklung der Universität und vieler von ihr begonnener Projekte und ebnete in ihrem Fachgebiet vielen Frauen den Weg. Bereits vor 30 Jahren ging sie in den Ruhestand, aber das Interesse an ihrem Forschungsgebiet hat nie nachgelassen und die Universität, die sie mit ins Leben gerufen hat, liegt ihr nach wie vor sehr am Herzen. Als sichtbares Zeichen dafür legt sie sich jeden Morgen die Kette mit der Silbermedaille um, die ihr für ihre Dienstjahre verliehen wurde.
Wir wünschen ihr alles Gute und weiterhin viel Gesundheit!

Vielen Dank an Olga Brajnović für ihre Recherchen über Ángela Mouriz.