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Gemeinsam für Wissenschaftsfreiheit: Internationale Konferenz in Berlin

Am 23. und 24. Mai 2023 trafen sich rund 350 Personen auf dem „Philipp Schwartz und Inspireurope Stakeholder Forum“ in Berlin, um Fragen der Wissenschaftsfreiheit zu diskutieren. Die Veranstaltung wird jährlich von der Alexander von Humboldt-Stiftung und Partnern des EU-finanzierten Projekts Inspireurope ausgerichtet.

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Michael Gaebel, European University Association: Jerzy Duszyński, Polish Academy of Sciences; Claire Morel, European Commission; Oleksiy Kolezhuk, Taras Shevchenko National University of Kyiv; Philipp Schwartz Fellow, University of Mainz; Stephen Wordsworth, Council for At-Risk Academics (CARA), Oksana Seumenicht, MSCA4Ukraine
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Das Philipp Schwartz und Inspireurope Stakeholder Forum stellt eine bedeutende Plattform für den europaweiten Austausch zur Unterstützung gefährdeter Forschender dar. 2023 fand die Veranstaltung an der Freien Universität Berlin sowie im „Cafe International“ (Cafe Moskau) statt. In seinem Grußwort dankte der Generalsekretär der Humboldt-Stiftung, Enno Aufderheide, bedrohten Wissenschaftler*innen weltweit für ihren Mut und die Kraft, gegen Unrecht aufzustehen: „Mein tiefster Respekt gilt den Forschenden und Studierenden, die sich der Verfolgung und dem bewaffneten Konflikt nicht beugen. Wir können viel von Ihnen lernen.” Der internationale Austausch – dies betonte auch Vito Cecere, Beauftragter für Außenwissenschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik  beim Auswärtigen Amt, sei ein wichtiges Instrument, um die Freiheit von Forschenden zu gewährleisten: „Gefährdete Mitglieder der Zivilgesellschaft zu schützen und sichere Räume für freies intellektuelles Streben, künstlerischen Ausdruck und kritisches Denken anzubieten, ist Teil der deutschen und europäischen Wissenschaftsdiplomatie.“

Enno Aufderheide
Enno Aufderheide, Humboldt-Stiftung
Vito Cecere
Vito Cecere, Auswärtiges Amt
Sinead O'Gorman
Sinead O’Gorman, SAR Europe
Herbert Grieshop
Herbert Grieshop, Freie Universität Berlin
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Mehr Informationen

Philipp Schwartz Initiative
MSCA4Ukraine
Inspireurope+

Das Forum nahm verschiedene Themen- und Konfliktfelder der Wissenschaftsfreiheit in den Blick: Vor dem Hintergrund der aktuellen Protestbewegungen hielt die iranische Archäologin Maryam Dezhamkhooy eine Keynote zu den historischen Wurzeln weiblichen Widerstands und der systematischen Unterdrückung von Frauen in ihrem Land.
Expert*innen aus Forschung, Forschungsförderung und Politik diskutierten, wie die Wissenschaft zum Wiederaufbau der Ukraine beitragen kann. Man war sich einig: Es braucht einen koordinierten Aufbau der Ressourcen und Kapazitäten im Land, flexible Unterstützungsmodelle (inklusive Visaregulierungen) und eine Ausweitung von Kooperationsmöglichkeiten für ukrainische Forschende – nicht zuletzt um einen „Brain Drain“ zu vermeiden und den Rückfluss von Expertise zu gewährleisten.

Was es bedeutet, mit einer unsicheren Zukunft zu planen, berichteten Geförderte des französischen Programms PAUSE und der Philipp Schwartz Initiative aus Venezuela und der Türkei sowie Vertreter*innen von nationalen und europäischen Organisationen. Eine besondere Herausforderung sei es, Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land entgegenzuwirken, ohne dabei das eigene und das Leben von Kolleg*innen zu gefährden, so Forschende aus Afghanistan. Die beiden Wissenschaftler*innen appellierten eindrücklich dafür, die dramatische rechtliche Situation von Frauen und Mädchen in Afghanistan nicht aus dem Blick zu verlieren.

Suhailah Akbari, Humboldt Universität zu Berlin
Suhailah Akbari, Humboldt Universität zu Berlin
Robert Quinn, Scholars at Risk Network; Suhailah Akbari, Humboldt Universität zu Berlin; Mohammad Haroon Mutasem, Philipp Schwartz Fellow, Humboldt Universität zu Berlin (v.l.)
Robert Quinn, Scholars at Risk Network; Suhailah Akbari, Humboldt Universität zu Berlin; Mohammad Haroon Mutasem, Philipp Schwartz Fellow, Humboldt Universität zu Berlin (v.l.)
Michael Gaebel, European University Association: Jerzy Duszyński, Polish Academy of Sciences; Claire Morel, European Commission; Oleksiy Kolezhuk, Taras Shevchenko National University of Kyiv; Philipp Schwartz Fellow, University of Mainz; Stephen Wordsworth, Council for At-Risk Academics (CARA), Oksana Seumenicht, MSCA4Ukraine
Michael Gaebel, European University Association; Jerzy Duszyński, Polish Academy of Sciences; Claire Morel, European Commission; Oleksiy Kolezhuk, Taras Shevchenko National University of Kyiv & Philipp Schwartz Fellow, Universität Mainz; Stephen Wordsworth, Council for At-Risk Academics (CARA); Oksana Seumenicht, MSCA4Ukraine (v.l.)
Michael Gaebel, European University Association: Jerzy Duszyński, Polish Academy of Sciences
Michael Gaebel, European University Association; Jerzy Duszyński, Polish Academy of Sciences (v.l.)
Andreina Garcia Reyes, Paris Institute of Earth Physics; Ahmet Talha Üzümcü, Philipp Schwartz Alumnus, Karlsruhe Institute of Technology (v.l.)
Andreina Garcia Reyes, Paris Institute of Earth Physics; Ahmet Talha Üzümcü, Philipp Schwartz Alumnus, Karlsruhe Institute of Technology (v.l.)
Enno Aufderheide, Humboldt Foundation; Andreina Garcia Reyes, Paris Institute of Earth Physics; Ahmet Talha Üzümcü, Philipp Schwartz Alumnus, Karlsruhe Institute of Technology; Laura Lohéac, PAUSE, College de France; Frank Albrecht, Philipp Schwartz-Initiative, MSCA4Ukraine (v.l.); Beate Scholz, Scholz CTC (online zugeschaltet)
Enno Aufderheide, Humboldt-Stiftung; Andreina Garcia Reyes, Paris Institute of Earth Physics; Ahmet Talha Üzümcü, Philipp Schwartz Alumnus, Karlsruhe Institute of Technology; Laura Lohéac, PAUSE, College de France; Frank Albrecht, Philipp Schwartz-Initiative, MSCA4Ukraine (v.l.); Beate Scholz, Scholz CTC (online zugeschaltet)
Human rights and freedom of science cannot be selective. They should be there for everyone. Afghanistan should not be forgotten.
Suhailah Akbari (Humboldt Universität zu Berlin)

Der zweite Tag der Veranstaltung bot Informations-, Trainings- und Vernetzungsangebote für Philipp Schwartz und MSCA4Ukraine Fellows sowie andere exilierte Forschende, für wissenschaftliche Mentor*innen und weitere Vertreter*innen von deutschen und europäischen Gastgeber-Institutionen.

Die Konferenz wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit ihrer Philipp Schwartz Initiative gemeinsam mit Inspireurope+ ausgerichtet. In der von der EU geförderten Initiative Inspireurope+ (Initiative to Support, Promote and Integrate Researchers at Risk in Europe) arbeiten elf europäische Institutionen – darunter auch  die Humboldt-Stiftung – zusammen, um ihren Einsatz zum Schutz und zur Unterstützung gefährdeter Wissenschaftler*innen in Europa abzustimmen und auszubauen.

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