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176 internationale Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowie Humboldtianer*innen, die zurzeit in Deutschland forschen, trafen sich beim Sommerempfang der Alexander von Humboldt-Stiftung in Berlin. In Anlehnung an Alexander von Humboldts Berliner Kosmos-Vorlesungen, die ihr Publikum vor knapp 200 Jahren über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse informierte, lädt die Humboldt-Stiftung jedes Jahr um Humboldts Geburtstag herum zu einem Vortrag über ein aktuelles Thema ein.
Der südafrikanische Mathematiker Daya Reddy sprach über Inklusivität in der globalen Wissenschaft: „Kollaboration ist das Lebenselixier des intellektuellen Fortschritts . Wir sind kollektiv dafür verantwortlich, aktiv gerechte globale Nord-Süd-Kooperationen zu entwickeln.“ Seine Vorlesung schloss an das diesjährige Humboldt Residency-Programm „Macht und Wissen” an, das sich mit Ungleichheitsverhältnissen in globalen Wissenssystemen befasste. „Die Wissenschaft wird am besten in einer kooperativen und integrativen, gerechten Weise betrieben, die ein Gefühl der globalen Gemeinschaft fördert“, unterstrich Reddy.
Netzwerke tragen zu mehr Gerechtigkeit bei, betonte auch der Präsident der Humboldt-Stiftung, Robert Schlögl: „Globales Wissen zirkuliert in asymmetrischen Strukturen. Und noch viel schlimmer, es kommt nicht allen Menschen zugute. Wir sind überzeugt, dass die Vernetzung und die Kooperation zwischen Forschenden aus der ganzen Welt, Hierarchien und Machtgefälle aufbrechen kann.“
Weiter nannte Schlögl die Kooperation mit dem globalen Süden als Schwerpunkt der Humboldt-Stiftung: „Wir wollen das Humboldt-Netzwerk inklusiv gestalten. Um mehr kluge Personen aus den Ländern des sogenannten globalen Südens in die globalisierte Wissenschaft zu holen, haben wir uns in der neuen Strategie den Schwerpunkt gesetzt, unsere Netzwerke dort entscheidend auszubauen.“
Der Sommerempfang fand im Rahmen des Humboldt Residency-Programms 2024 zum Thema „Macht und Wissen“ statt. Der diesjährige Referent Daya Reddy ist emeritierter Professor für Angewandte Mathematik an der Universität Kapstadt und ehemaliger Präsident des Internationalen Wissenschaftsrats. Er ist Vorsitzender des Internationalen Beirats der Humboldt-Stiftung, eines internationalen Expertengremiums, das die Humboldt-Stiftung in Strategiefragen berät.