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Der erste, durch den DAAD finanzierte AIMS Workshop von Ryan Sweke hat vom 27.–30. Oktober 2025 stattgefunden.
Das Thema des Workshops war "The Theory of Quantum Learning Algorithms".
Link zur Veranstaltungsseite: 1st AIMS Workshop and School
Draußen auf dem Ozean meistern Surfer Muizenbergs weltberühmte Wellen. Auf dem AIMS-Campus stellen sich 140 Workshop-Teilnehmende, internationale Spitzenforschende unterschiedlicher Disziplinen und Studierende aus 20 verschiedenen Ländern, den neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Quantenalgorithmen. Gemeinsam analysieren sie Theorien, entschlüsseln Gleichungen, kommen in wichtigen Fragen voran.
„Quantum Computing und vor allem quantenmaschinelles Lernen wird eine wichtige Rolle spielen, denn im Kleinsten betrachtet basiert die Natur auf Quantenmechanik“, erklärt Ryan Sweke, der seit Anfang 2025 den durch das BMFTR geförderten und von der Humboldt-Stiftung betreuten Deutschen Lehrstuhl am AIMS Südafrika innehat und den Workshop organisiert hat. „Wenn wir die Quantenwelt um uns herum verstehen wollen, wenn wir neue Materialien, neue Medikamente entwickeln wollen, ist es essenziell, dass wir ein sehr gutes Verständnis davon erlangen, was die Welt im Innersten zusammenhält“, fährt Sweke fort.
Treffen der Expert*innen bietet am AIMS Südafrika Gelegenheit zur Vernetzung
Das AIMS-Forschungszentrum Südafrika wurde 2003 gegründet und ist Teil eines Netzwerks von Exzellenzzentren über den Kontinent hinweg. Über 1000 Studierende sind hier seitdem ein-und ausgegangen, haben auf dem Campus zusammengelebt und gearbeitet. Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert jeweils „Deutsche“ Lehrstühle in den verschiedenen Ländern, darunter z.B. Ruanda, Ghana und der Senegal. Die Förderung ist darauf ausgerichtet, sowohl den panafrikanischen Austausch als auch die Zusammenarbeit zwischen afrikanischen Ländern und Deutschland zu stärken.
Komplementär fördert der DAAD die Kooperation deutscher Hochschulen mit AIMS-Zentren, an denen ein von der AvH finanzierter Lehrstuhl angesiedelt ist. Ziel des Programms ist es, gemeinsam mit den jeweiligen Lehrstuhlinhabenden Forschung zu betreiben und den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Mathematik zu fördern.
„Wir begreifen uns als Gemeinschaft“, sagt Sweke. „Wir wollen uns gemeinsam weiterentwickeln, leben zusammen, arbeiten zusammen und unterstützen uns gegenseitig in unserem Wachstum.
„Ich mag die Atmosphäre hier am AIMS sehr gern“, erzählt Mina Doosti von der Universität Edinburgh, die einen der Vorträge hält. Die Begeisterung der Teilnehmenden sei spürbar. „Die Leute hier fühlen sich der Wissenschaft und dem Fachbereich wirklich verbunden, sie wollen etwas lernen, sie wollen verstehen – und es gibt keinen besseren Ort dafür als diesen, um zu forschen und in den Austausch zu treten.
Denn gerade auf dem Gebiet des maschinellen Quantenlernens sei interdisziplinäre Zusammenarbeit alles. „Hier ist das Wissen aus der Mathematik, Physik und Informatik gefragt“, unterstreicht Doosti. „Wenn Menschen aus diesen Bereichen zusammenkommen, dann wird’s magisch.“
Austausch über Grenzen hinweg stärkt die Forschung
Kollege Lorenzo Leone, Junior-Professor an der Universität Salerno, der einen Vortrag zur Clifford Gruppe und ihren Anwendungen hält, stimmt zu. Auch er fühlte sich in der Workshopatmosphäre gleich wie zu Hause.
„Das hier ist etwas ganz Besonderes, weil es das Ziel ist, besonders viele Menschen und vor allem Studierende aus ganz Afrika zusammenzubringen“, sagt Leone über den Workshop. „Ich bin sicher, dass der Fortschritt auf dem Gebiet des maschinellen Lernens und der Mathematik ohne internationalen Austausch sehr viel kleiner wäre. Dieser Workshop macht es uns möglich, viel schneller voranzukommen und mit unseren Fragen ans Eingemachte zu gehen.“
Zephrina Aniska ist als AIMS-Alumna für den Workshop zurückgekehrt. Ihre Zeit am AIMS hat sie auf die Idee gebracht, ihre beruflichen Ziele im Bereich Quantum Computing zu verfolgen.
„Ich bin vorher noch nie außerhalb von Madagaskar gewesen“, erzählt die junge Forscherin. „Es hat mir enorm viel gebracht, Forschende aus anderen afrikanischen Ländern kennen zu lernen.“
Teamarbeit als Schlüssel für wissenschaftliche Exzellenz
Einer der Veteranen des Feldes, Mathematikstar und Professor der Quantenphysik, Jens Eisert von der FU Berlin, bringt die Bedeutung von Austausch und Zusammenarbeit für sein Fach schließlich auf den Punkt: Die Fragen, vor denen Quantum Computing heute steht, seien viel zu kompliziert, als dass eine Person sie allein lösen könnte. Für ihn sei es aufregend zu sehen, wie sich „der Lobgesang des Quantum Computing“ durch die Wissenschaftscommunity Afrikas verbreite und AIMS den Raum für „die Kristallisierung von wissenschaftlicher Exzellenz“ biete. Und das in einer zugleich herzlichen und fokussierten Umgebung.
„Wir müssen unterschiedliche Köpfe, unterschiedliche Hintergründe und Herangehensweisen zusammenbringen, um die Fragen anzugehen“, fasst Eisert zusammen“. Und das mache im Team auch viel mehr Spaß.