Max-Planck-Forschungspreisträger 2004

Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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Eugene W. Myers und Martin Vingron

Fachgebiet Bioinformatik

Gene und Informatik - Programme zur Analyse des Erbguts  
Die vollständige Entschlüsselung des menschlichen Erbguts mit seinen rund drei Milliarden Bausteinen gilt als Meilenstein der Wissenschaft. Professor Dr. Eugene W. Myers, Professor für Computerwissenschaften an der University of California in Berkeley und Pionier der Bioinformatik, hatte daran entscheidenden Anteil. Als Leiter der Bioinformatik-Abteilung des US-Unternehmens Celera Genomics entwickelte er Verfahren für die Aneinanderreihung der bei der Sequenzierung zunächst entstehenden Genabschnitte (Klone). Myers erkannte als Erster, dass das Problem der richtigen Anordnung (Assemblierung) von Genabschnitten durch vorhergehende Größenselektion der Klone behandelbar ist. Mithilfe von Simulationen demonstrierte er, dass bei Verwendung von Klonen zweier definierter Größen die Überlappungen der Sequenzen für das gesamte Humangenom aufgelöst werden konnten – der Schlüssel zur Darstellung des gesamten Genoms.

(D)NAdel im Heuhaufen  
Die Bioinformatik vereinigt so unterschiedliche Forschungsdisziplinen wie Molekularbiologie, Statistik, Informatik und Genetik. Professor Dr. Martin Vingron, Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin, gehört zu den weltweit führenden Wissenschaftlern auf diesem Gebiet. Seine Hauptinteressen umfassen die Expression von Genen, d.h. die Umsetzung genetischer Information in Genprodukte, sowie die Regulation der Genaktivität. Viele Krankheiten oder auch Krankheitsstadien können durch das spezifische Aktivitätsmuster ("Genexpressionsprofil") der ca. 30.000 Gene des menschlichen Organismus charakterisiert werden. Mithilfe von "DNA-Microarrays" oder "Gen-Chips" kann künftig das Erbgut eines einzelnen Patienten auf kleinste Veränderungen untersucht und auf Grundlage der Ergebnisse gezielt therapiert werden – eine Entwicklung, die kurz vor dem Übergang in den medizinischen Alltag steht. Vingrons Arbeiten bilden dafür eine wesentliche Grundlage.

Professor Dr. Eugene W. Myers

Professor Dr. Martin Vingron