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Tagung: Philipp Schwartz Forum 2020 – „What’s next?“

Gut 170 Teilnehmende – Geförderte der Philipp Schwartz-Initiative und Vertreterinnen und Vertreter der Gastuniversitäten – kamen vom 9. bis 10. März beim Philipp Schwartz Forum in Berlin zusammen.

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Im Mittelpunkt der zweitägigen Tagung stand die Frage, wie es für Stipendiatinnen und Stipendiaten der Philipp Schwartz-Initiative nach der Förderung durch die Humboldt-Stiftung weitergeht. „Wie kann man von einem befristeten Unterstützungsprogramm, das mit der Zwangsmigration verbunden ist, in einen regulären Arbeitsmarkt übergehen – dies ist die wichtigste Frage“, so definierte Enno Aufderheide, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, die Zielrichtung der Veranstaltung. Zuvor hatte Aufderheide betont, dass die Freiheit des akademischen Strebens die Grundvoraussetzung für wirklich exzellente Forschung sei. Auf der Veranstaltung trafen sich viele der in ihren Heimatländern verfolgten oder gefährdeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die als Stipendiatinnen und Stipendiaten der Philipp Schwartz-Initiative für zwei Jahre an einer deutschen Einrichtung ihren Forschungen nachgehen. „Sie bringen Hoffnung in dieses Land. Hoffnung, dass Deutschland ein offenes Land bleibt. Ein Land, das nicht nur für die Deutschen offen ist, sondern auch für Menschen, die nach Deutschland kommen und ihre Unterschiede mitbringen“, ergänzte an die Geförderten gewandt Andreas Görgen, Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt.

Enno Aufderheide, Generalsekretär der Humboldt-Stiftung, beim Philipp Schwartz Forum 2020
Philipp Schwartz Forum 2020
Andreas Görgen, Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, beim Philipp Schwartz Forum 2020
Philipp Schwartz Forum 2020
Philipp Schwartz Forum 2020

Das Philipp Schwartz Forum stand unter dem Zeichen des Austauschs zu aktuellen Fragen: Welche Erfahrungen machen die gefährdeten Forschenden, die ihr Land verlassen mussten, am neuen Standort? Welche Herausforderungen und Möglichkeiten ergeben sich während und nach der Förderung durch die Philipp Schwartz-Initiative? Der Übergang von Stipendium in den deutschen Arbeitsmarkt müsse mehr in den Fokus gerückt werden, betonten die Forschenden. Außerdem sei es fast unmöglich, ohne ein sehr gutes Deutschniveau eine Anstellung – sei es im akademischen Bereich oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt – zu erhalten. Daher sei es sinnvoll, auch auf das Lernen der Sprache einen Schwerpunkt zu legen.

Freiheit als Voraussetzung für Forschung

Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin, ging in seiner Dinner Speech auf die Historie von akademischer Freiheit ein und betonte die Gründungsziele der Freien Universität: Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit. „Für die Freie Universität ist der Begriff der akademischen Freiheit tief in der Geschichte der Universität verwurzelt. Freiheit ist die grundlegende Voraussetzung für die Forschung.“ Abschließend unterstrich er die Notwendigkeit des Zusammenhalts der beteiligten Institutionen beim Schutz gefährdeter Forschender: „Was von uns benötigt wird, ist Einheit, um akademische Freiheit zu schützen.“

Philipp Schwartz-Initiative

Mit der Philipp Schwartz-Initiative erhalten Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland die Möglichkeit, gefährdete Forschende im Rahmen eines Vollstipendiums für 24 Monate aufzunehmen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer Verlängerung im Rahmen eines Kofinanzierungs-Modells.
Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die  Andrew W. Mellon Foundation, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, den Stifterverband sowie die Stiftung Mercator.

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