
Kontakt
Presse, Kommunikation und Marketing
Tel.: +49 228 833-144
Fax: +49 228 833-441
presse[at]avh.de
Zum 70. Geburtstag der Alexander von Humboldt-Stiftung stellte die Stiftung ihre Jahrestagung unter das Motto „What’s next“. Der Fokus lag bewusst auf Zukunftsperspektiven, denn das Humboldt-Netzwerk leistet wichtige Beiträge, um globale Probleme wie den Klimawandel, die Energieversorgung oder Fragen zu Sicherheit, Demokratie und Menschenrechten zu bewältigen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte der Stiftung zum Jubiläum: „Man sieht an diesem Vormittag, wie inspirierend die Arbeit der Alexander von Humboldt-Stiftung ist. Und das schon seit 70 Jahren – herzlichen Glückwunsch!“
„Durch Sie kommt viel wissenschaftliche Expertise in unser Land“, begrüßte Bundespräsident Steinmeier die Geförderten der Stiftung, die aus über 80 Ländern zu Gast im Park von Schloss Bellevue waren. Er betonte, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit aller Disziplinen sei bei der Suche nach Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit.
Schon der Namensgeber der Stiftung, Alexander von Humboldt, habe erkannt, dass alles mit allem zusammenhänge. Für uns folge daraus: „Die ganze Welt geht uns etwas an, die ganze Welt muss uns etwas angehen!“ Steinmeier rief dazu auf, Tag für Tag für eine bessere, nachhaltige, friedliche Welt zu arbeiten und appellierte an die Verpflichtung der Forschenden: „Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind Sie es gewohnt – und dazu verpflichtet – angesichts der Komplexität der Welt nicht zu verzweifeln, sondern täglich daran zu arbeiten, einen Umgang mit komplexen Problemen zu finden.“ Das gelinge jedoch nur im Austausch mit anderen.
Zum Austausch gab es für die teilnehmenden Wissenschaftler*innen bei der Jahrestagung reichlich Gelegenheit. Am Nachmittag fanden Vorträge, Labor- und Campusführungen auf dem Campus der Freien Universität Berlin statt.
Bei seinem Empfang der Humboldtianer*innen zeichnete Bundespräsident Steinmeier außerdem den japanischen Forscher Fumio Inagaki mit dem Philipp Franz von Siebold-Preis 2023 aus für seine hervorragende wissenschaftliche Arbeit und besondere Verdienste um den deutsch-japanischen Austausch.
Am Vorabend eröffnete erstmalig der neue Präsident der Stiftung, Robert Schlögl, die Tagung. Auch er betonte in seiner Rede die zentrale Rolle und den Nutzen internationaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit. Nicht nur für Fortschritte in der Forschung sei diese unerlässlich, auch für die Wissenschaftsdiplomatie, die heute als Beitrag zur Nationalen Sicherheitsstrategie stärkere Anerkennung erfahre. „Ein offener und rationaler Dialog ist eines der wenigen Gegenmittel gegen Konflikte“, so Schlögl. Den Humboldtianer*innen sagte er: „Freuen Sie sich auf die Mitgliedschaft in der Humboldt-Familie. Wir wollen zusammen Grenzen des Wissens und zwischen den Kulturen überwinden.“
Schlögl war am selben Tag von seiner Südafrikareise mit Außenministerin Baerbock zurückgekehrt. Dort hatten die deutsche Delegation und er unter anderem Alumni besucht und sich über Forschungsprojekte informiert. Schlögl zeigte sich beeindruckt von den aktuellen Forschungsvorhaben vor Ort und rief dazu auf, das Potenzial afrikanischer Wissenschaft mehr zu nutzen und zu fördern.
Bei der Eröffnung der Jahrestagung am Mittwochabend hielt die Verhaltensökologin und Evolutionsanthropologin Margaret C. Crofoot, Humboldt-Professorin an der Universität Konstanz und Direktorin am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, den Festvortrag über soziales Verhalten in Pavian-Gruppen. 2018 war Crofoot mit einer Alexander von Humboldt-Professur ausgezeichnet worden und forscht seitdem in Deutschland.
Die Eröffnungsveranstaltung der Jahrestagung ist hier nachzusehen.
(Pressemitteilung 18/2023)
Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.