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Der Georg Forster-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung würdigt jedes Jahr international anerkannte Wissenschaftler*innen aus Schwellen- und Entwicklungsländern, die an entwicklungsrelevanten Themen arbeiten. Die Preisträger*innen werden von Fachkolleg*innen aus Deutschland nominiert und eingeladen, Kooperationen mit ihnen zu etablieren oder auszubauen. Der mit je 60.000 Euro dotierte Forschungspreis wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.
Die Preisträger*innen 2024:
Amy Theresa Austin ist Professorin an der Universidad de Buenos Aires, Argentinien. Sie untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf Zersetzungsprozesse und den Nährstoffkreislauf in natürlichen und landwirtschaftlichen Ökosystemen. Einen besonderen Fokus legt sie auf die Konsequenzen menschlicher Einflüsse: Beispielsweise erforscht sie, wie intensive landwirtschaftliche Nutzung den CO2-Kreislauf von Ökosystemen verändert und dadurch die Fruchtbarkeit der Böden gefährdet. Ihre Forschung liefert wertvolle Strategien für nachhaltige Landbewirtschaftungsmethoden und den Umgang mit Folgen des Klimawandels. In urbanen Umgebungen untersucht sie, welche Rolle Grünflächen für die Klimaregulation spielen. Die Georg Forster-Forschungspreisträgerin wird mit Fachkolleg*innen am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) in Großbeeren (Brandenburg) zusammenarbeiten.
Andre Russowsky Brunoni ist Professor an der Universidade de São Paulo, Brasilien. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die Vorhersagbarkeit und Risikoabschätzung mentaler Krankheiten, um Patient*innen bereits im ersten Krankheitsstadium effektiv behandeln zu können. Ein zentrales Ziel seiner Arbeit ist es, Risikofaktoren zu identifizieren, die die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Erkrankung erhöhen, beispielsweise Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, sozioökonomischer Status und Bildung. Seine Forschung trägt zu frühzeitigen und kostengünstigen Therapien bei, was für die Verbesserung des Gesundheitswesens in Brasilien, dem Land mit der höchsten Depressionsrate weltweit, von entscheidender Bedeutung ist. Er wird im Rahmen des Georg Forster-Forschungspreises mit Kolleg*innen der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der LMU München kooperieren.
Für die laufende Ausschreibungsrunde der Georg Forster-Forschungspreise nimmt die Humboldt-Stiftung Nominierungen bis zum 31. Oktober 2024 entgegen.
Der Forschungspreis ist nach dem Naturforscher, Reiseschriftsteller und Journalisten Georg Forster (1754–1794) benannt, einem Freund Alexander von Humboldts.
Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.