Pressemitteilung

Alles nur geklaut? Wie der Kolonialismus die Wissenschaft noch immer prägt

Die neue Ausgabe des Stiftungsmagazins Humboldt Kosmos zeigt koloniale Kontinuitäten und Visionen für ein faireres Miteinander auf.

  • vom
  • Nr. 22/2024
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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Es ist ein trauriger Fakt: Die Bedingungen für Forschende weltweit sind nach wie vor von Ungleichheit geprägt. Das wird nicht nur beim Blick auf die unmittelbaren Lebens- und Arbeitsbedingungen deutlich, wie die Ausstattung mit Forschungsmitteln, den Zugang zu Datenquellen oder Gehälter. Wohnort, Herkunft, Geschlecht und sozialer Status bestimmen mit, wie Wissenschaftskarrieren verlaufen – angefangen beim grundlegenden Recht auf Bildung. Dass diese Ungleichgewichte historisch bedingt sind und wie weit sie in der Geschichte zurückreichen, beleuchtet die Alexander von Humboldt-Stiftung in der neuen Ausgabe ihres Magazins Humboldt Kosmos.

Magazin Humboldt Kosmos

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Die Artikel im aktuellen Heft thematisieren, wie der Kolonialismus die Wissenschaft noch immer prägt und wo vermeintliche Selbstverständlichkeiten im globalen Wissenschaftsbetrieb zu bröckeln beginnen. Aufgegriffen wird die Frage nach der Rolle der (westlich-europäischen) Wissenschaft in der kolonialen Aneignung indigenen und lokalen Wissens. Zudem geht es um die Frage, wie Chancengleichheit und ein faires Wissenschaftssystem geschaffen werden können. Geförderte der Stiftung berichten, wie sie mit ihrer Forschung zur Aufarbeitung der kolonialen Geschichte in Europa und der Welt beitragen und weisen Wege in eine gemeinsame und geschichtssensible Zukunft. Das Kosmos-Magazin befasst sich auch kritisch mit dem Namensgeber der Stiftung, Alexander von Humboldt, und dessen Rolle bei der Kolonialisierung Mittel- und Südamerikas.

Das Magazin Humboldt Kosmos erscheint in einer deutsch-englischen Fassung mit einer Auflage von 44.000 Exemplaren. Es erreicht das Netzwerk der Stiftung mit weltweit mehr als 30.000 Geförderten in über 140 Ländern und viele Kooperationspartner*innen in Deutschland. Weltumspannende Forschungskooperationen auf Augenhöhe zu fördern, um globale Herausforderungen mit lokaler Expertise adressieren zu können, ist auch eines der Ziele der neuen Strategie der Humboldt-Stiftung. 

Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.

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