Evaluation des Sofja Kovalevskaja-Preisprogramms (2016)

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Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestifteten Sofja Kovalevskaja-Preis zeichnet die Alexander von Humboldt-Stiftung die wissenschaftlichen Spitzenleistungen von besonders vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus dem Ausland aus. Der Preis soll durch den Aufbau einer eigenständigen Nachwuchsgruppe an einer Forschungsinstitution in Deutschland den Einstieg in die wissenschaftliche Karriere in Deutschland ermöglichen. Übergreifendes Ziel des Programms ist die Internationalisierung der deutschen Forschung.

Zwischen 2015 und 2016 wurde das Sofja Kovalevskaja-Preisprogramm evaluiert. Dabei wurde ein umfangreicher Methodenmix aus qualitativen und quantitativen Methoden (u.a. on-site visits, bibliometrische Untersuchungen, Online-Befragung aller Preisträger/innen) eingesetzt.

Die Evaluation hat hinsichtlich der Erreichung der Programmziele sehr positive Ergebnisse erbracht. Zentrale Ergebnisse der Evaluation waren unter anderem:

Die Ziele der individuellen Exzellenzförderung und des Aufbaus internationaler Arbeitsgruppen an deutschen Forschungseinrichtungen werden erfolgreich umgesetzt. Der Sofja Kovalevskaja-Preis ermöglicht den Preisträgern und Preisträgerinnen unter sehr guten Bedingungen zu forschen und eine Arbeitsgruppe aufzubauen. Die Preisträger/innen führen hochrangige und innovative Forschungen eigener Wahl durch und sind während der Förderung, unbelastet von administrativen Zwängen, hochgradig autonom.

Das Ziel, Preisträger/innen in Deutschland  den Einstieg in die wissenschaftliche Karriere zu ermöglichen, wird erreicht. Sofja Kovalevskaja-Preisträger/innen schlagen in der Regel wissenschaftliche Karrieren ein und sind mehrheitlich als Professoren/innen und in fast allen Fällen auf unbefristeten Stellen tätig.

Das SKP-Programm ist ein attraktives Instrument zur Stärkung der Internationalisierung der Forschung in Deutschland. Sofja Kovalevskaja-Preisträger/innen sind wissenschaftlich überdurchschnittlich erfolgreich und international vernetzt. Die Publikationen der Preisträger/innen heben sich in allen Fachrichtungen hinsichtlich ihrer Sichtbarkeit deutlich vom Durchschnitt der Publikationen von Forscher/innen in Deutschland im jeweiligen Fachgebiet ab. Weiterhin publizieren die Preisträger/-innen deutlich internationaler als ihre Fachkollegen/innen in Deutschland.

Das Programm birgt Potential, die Internationalisierung der deutschen Forschung, durch längerfristige Integration der Preisträger/innen in Deutschland, noch weiter zu stärken. Es wird derzeit geprüft, wie das Förderportfolio der Stiftung um Anreize erweitert werden kann, die eine dauerhafte Bindung der Preisträger/innen im deutschen Forschungssystem befördern.