Humboldt Residency-Programm 2024

Wissen und Macht: Die dritte Residency-Kohorte diskutierte über Ungleichheiten in globalen Wissenssystemen. Wie kommt das Wissen in die Welt und wer wird im internationalen Wissenschaftskontext als Expert*in gesehen und anerkannt? Die Kohorte entwickelte in verschiedenen transdisziplinären Projekten Perspektiven auf die Frage, wie ein fairer globaler Wissensaustausch aussehen kann – vor allem unter Berücksichtigung (neo)kolonialer Abhängigkeiten und lokaler Wissenskulturen.

Gruppenbild der Teilnehmenden des Humboldt Residency-Programms vor einem modernen, hellen Gebäude
Die Teilnehmer*innen des Humboldt Residency-Programms 2024 während ihrer Arbeitsphase in Berlin-Wedding.
Adenike Akinsemolu ist Ehrenprofessorin an der University of Birmingham/UK und beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Geschlechterdynamiken in der nigerianischen Küstenregion. Als Leiterin des Green Institute setzt sie sich für integrative und gerechte Klimalösungen ein, die geschlechterspezifische Aspekte einbeziehen und damit transformativen Ideen inspirieren.
Porträtfoto eines Mannes vor einem hellen, modernen Gebäude
Christer de Silva setzt sich im Rahmen seines PhDs an der Australian National University/Australien mit epistemischer Gerechtigkeit, „Pluriversität“ und Dekolonialität in der Wissenschaftskommunikation sowie transformativer Nachhaltigkeitsforschung auseinander.
Portraitfoto einer Frau vor einem hellen, modernen Gebäude
Die freie Journalistin Annick Eimer beschäftigt sich vor allem mit internationale Wissenschaftspolitik und ist Herausgeberin der Deutschen Universitätszeitung (DUZ).
Portraitfoto eines Mannes vor einem hellen, modernen Gebäude
Matthew Fitzpatrick ist Historiker an der Flinders University/Australien und setzt sich mit der Geschichte des deutschen Kolonialismus auseinander. Als Humboldt Fellow forschte er bereits von 2010-2011 an der Universität Münster.
Portraitfoto einer Frau vor einem hellen, modernen Gebäude
Sarah Iqbal ist Forschungsmanagerin am George Institute for Global Health, New Delhi/Indien. Sie hat an der Aligarh Muslim University in Biochemie promoviert. Ihre Leidenschaft gilt der Neugestaltung der Verbreitungslandschaft von Wissen, um die Wirkung von Forschung zu verstärken.
Portraitfoto einer Frau vor einem hellen, modernen Gebäude
Nandini Tanya Lallmon ist als Aktvistin daran interessiert, die Kluft zwischen der Formulierung von politischen Zielen und ihrer praktischen Umsetzung in Bezug auf die Rechte von LGBTQIA+ in den Inselstaaten Afrikas zu verringern. Sie ist Mitgründerin von #Reform movement und forscht an der University of Malta.
Portraitfoto einer Frau vor einem hellen, modernen Gebäude
Amie Liebowitz ist freiberufliche Journalistin und Moderatorin. Derzeit ist sie als Rundfunkjournalistin für des Bill and Melinda Gates Foundation Projekt innerhalb des BBC Africa, BBC World Service, zuständig.
Portraitfoto eines Mannes vor einem hellen, modernen Gebäude
Lkhamsuren Munkh-Erdene ist Professor für Geschichte und Anthropologie an der Nationalen Universität der Mongolei/Ulaanbaatar. Sein Forschungsinteresse gilt den Theorien zu Ursprung und Wesen des Staates und der Konstruktion kollektiver Identität in der Mongolei. Er war bereits Humboldt-Stipendiat am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle/Saale.
Portraitfoto einer Frau vor einem hellen, modernen Gebäude
Tlamelo Makati ist Doktorandin der Informatik an der Technological University Dublin/Irland und beschäftigt sich mit KI und digitaler Zugänglichkeit. In ihrer Forschung untersucht sie die Anwendung von KI in digitalen Umgebungen und deren Auswirkungen auf die Zugänglichkeit von Online-Informationen für Menschen mit Behinderungen.
Portraitfoto einer Frau vor einem hellen, modernen Gebäude
Babita Paudel ist Gründerin und Leiterin des Zentrums für Natur- und angewandte Wissenschaften, Kathmandu/Nepal. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Naturstoffchemie von Heilpflanzen und Mikroorganismen. Neben ihrer akademischen Arbeit setzt sich Babita für die Entkolonialisierung der Wissenschaft in Nepal ein.
Portraitfoto eines Mannes vor einem hellen, modernen Gebäude
Shadrach Ukuma hat im Rahmen der SDG Graduate School „Performing Sustainability“ an den Universitäten Hildesheim und Maiduguri/Nigeria im Bereich kulturelle Leistung/Nachhaltigkeit promoviert: Kulturen und Entwicklung in Westafrika“. Shadrach interessiert sich besonders für Festivals und wie sie dazu beitragen können, gemeinsam Wissen zu schaffen, Gemeinschaften aufzubauen und transkulturelle Begegnungen zu ermöglichen.
Video mit Impressionen von der Residenzphase

Austausch auf Augenhöhe: Dialog mit verschiedenen Öffentlichkeiten

Die Mitglieder der Residency-Kohorte 2024 haben sich in verschiedenen Veranstaltungen mit Organisationen in Berlin-Brandenburg und der Öffentlichkeit ausgetauscht.

 

Kreative Ansätze antikolonialer und lokaler Wissenskulturen


Künstlerisch-kreative Ansätze können wichtige Gegennarrative zu etablierten Wissensformen und -praktiken liefern. Videodokumentationen und ein Zine geben Einblick in indigene und lokale Erfahrungen.

Zine

kNOw

In einem Zine haben die Residency-Teilnehmer*innen ihre Gedanken zu Macht und Wissen zusammengetragen. Es enthält Essays, Buchbesprechungen, Zeichnungen und andere Highlights aus der Residenzphase.

Youtube

We Don't Talk Anymore

Am Beispiel der kulturellen, sozialen und historischen Bedeutung von Afro-Haarflechttechniken setzt sich Tlamelo Makatis Kurzfilm mit der versuchten Auslöschung und dem Überleben traditionellen Wissens auseinander.

Youtube

Between Walls and Words

Amie Liebowitz hat in ihrem Film zusammen mit Puneh Abdi von democ e.V. Menschen in der Kleinstadt Teterow interviewt und sie über ihre Nachbarschaft und deren Machtstrukturen reflektieren lassen, die sowohl architektonisch als auch sozial sichtbar sind.