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Der Philipp Franz von Siebold-Preisträger 2022

Der japanische Experte für biomedizinische Technik Keisuke Goda wird mit dem Philipp Franz von Siebold-Preis 2022 ausgezeichnet.

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Keisuke Goda, Philipp Franz von Siebold-Preisträger 2022 mit Bundespräsident Steinmeier
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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Keisuke Goda wurde 2007 im Fachbereich Physik am MIT in Cambridge, USA, promoviert. Charakteristisch für seine Forschung ist der stete Wechsel zwischen den Fachrichtungen Physik, Chemie, Electrical- und Bioengineering, das Schauen über den Tellerrand und die Umsetzung von Projekten in die Praxis. Aktuell arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Photonik und Mikrofluidik für verschiedene biomedizinische Anwendungen.
Goda ist seit 2012 Professor an der Fakultät für Chemie der University of Tokyo und parallel außerordentlicher Professor am Institute of Technological Sciences der Wuhan University in China und am Department of Bioengineering an der University of California, Los Angeles, USA.
Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den SPIE Biophotonics Technology Innovator Award in 2021 der International Society for Optics and Photonics; er wurde 2014 zum Young Global Leader des World Economic Forum ernannt und ist Fellow der Royal Society of Chemistry.

Keisuke Goda hat Pionierarbeit für mehrere innovative Methoden der ultraschnellen optischen Bildgebung und Spektroskopie geleistet und ihren Einsatz auf Chiplaboren ermöglicht. Bei dem von ihm maßgeblich entwickelten Image-Activated Cell Sorting (IACS) werden mithilfe von maschineller Intelligenz Zellen in kleinsten Mengen Flüssigkeit auf einem Chip in hoher Geschwindigkeit sortiert und analysiert.
2019 startete er das Serendipity Lab, ein globales Netzwerk von Wissenschaftler*innen, die auf der Grundlage des IACS durch das Serendipitätsprinzip überraschende Neuerungen in Biologie und Medizin bringen wollen. Über diese Plattform entstanden auch Kooperationen mit Wissenschaftler*innen aus Deutschland. So zum Beispiel mit Nicolai Siegel, Professor am Biomedizinischen Zentrum der LMU, mit dem Goda eine Kooperation als Siebold-Preisträger plant. Goda verbindet auch eine enge Forschungszusammenarbeit mit dem Humboldt-Professor Jochen Guck an der FAU Erlangen-Nürnberg und dem MPI für die Physik des Lichts.

Der Siebold-Preis für Keisuke Goda soll helfen, die Einzell-Analyse mit IACS in München zu etablieren. Außerdem soll sein Forschungsaufenthalt dort die bestehende Partnerschaft des Serendipity Lab mit dem von Siegel mitgegründeten Cell2Cell-Projekt für Nachwuchsforschende aus den verschiedenen Bereichen der Biologie, Bioinformatik und Einzell-Analyse stärken und weitere japanisch-deutsche Kooperationen anregen.


Philipp Franz von Siebold-Preis

Der Philipp Franz von Siebold-Preis würdigt renommierte japanische Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen und wird traditionell vom amtierenden deutschen Bundespräsidenten während der Jahrestagung der Humboldt-Stiftung in Berlin verliehen. Der Forschungspreis wurde 1978 vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel anlässlich eines Staatsbesuches in Japan gestiftet. Er wird jährlich an eine japanische Wissenschaftlerin oder einen japanischen Wissenschaftler für besondere Verdienste um ein besseres gegenseitiges Verständnis von Kultur und Gesellschaft in Deutschland und Japan verliehen. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.

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