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Hajime Konno, der in seiner akademischen Laufbahn Geschichts-, Politik- und Rechtswissenschaften verbindet, erhält den diesjährigen Philipp Franz von Siebold-Preis. Hajime Konnos besonderes Interesse gilt dem Soziologen Max Weber, von dem er auch Arbeiten ins Japanische übersetzt hat, und dem deutschen Nationalismus. Daneben hat er vergleichende Studien zu Monarchien und zur Rezeption deutscher Wissenschaft in Japan vorgelegt. Er pflegt regelmäßig Kontakte zu Fachkolleg*innen in Deutschland und ist als Vermittler zwischen japanischer und deutscher politischer Geschichtswissenschaft hoch angesehen.
Aus vielen Forschungsaufenthalten in Deutschland brachte er tiefere Kenntnisse zur Methode der Biografieforschung mit nach Japan und verfasste unter anderem Studien zu Max Weber, Biografien über Papst Benedikt XVI. und Karl Theodor von Dalberg (1744-1817, Erzbischof von Mainz, unter Napoleon Vorsitzender der Fürsten des Rheinbundes). Seine Fähigkeit wissenschaftlich in verschiedenen Sprachen zu arbeiten kommt ihm bei der Quellenforschung in Archiven zugute.
Hajime Konno ist seit 2015 ordentlicher Professor für deutsche Politik an der Universität der Präfektur Aichi bei Nagoya, an der er zuvor bereits Dozent und seit 2007 außerordentlicher Professor war. Er studierte an der Juristischen Fakultät der Universität Tokio Staatswissenschaften mit dem Hauptfach deutsche Politik. Er wurde sowohl an der Humboldt-Universität zu Berlin (2002 am Institut für Geschichtswissenschaften), als auch an der Universität Tokio (2005 in Politikwissenschaft) promoviert. Er war Research Fellow der Japan Society for the Promotion of Science, erhielt unter anderem den Förderpreis der Japanischen Gesellschaft für Deutschstudien für seine Doktorarbeit über Max Weber und die polnische Frage und verbrachte einen längeren Forschungsaufenthalt am Institut für Zeitgeschichte in München.
Der Philipp Franz von Siebold-Preis wird traditionell vom amtierenden deutschen Bundespräsidenten während der Jahrestagung der Humboldt-Stiftung in Berlin verliehen. Da die Jahrestagung dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie digital stattfand, ist der Preis nun am 27. Juli von der Deutschen Botschafterin in Japan Ina Lepel überreicht worden.
Philipp Franz von Siebold-Preis
Der Forschungspreis wurde 1978 vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel anlässlich seines Staatsbesuches in Japan gestiftet. Er wird jährlich an eine japanische Wissenschaftlerin oder einen japanischen Wissenschaftler für besondere Verdienste um ein besseres gegenseitiges Verständnis von Kultur und Gesellschaft in Deutschland und Japan verliehen. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.