aktualisiert am 8. Dezember 2020
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Die Rechtswissenschaftlerin Yuko Nishitani erhält den diesjährigen Philipp Franz von Siebold-Preis. Yuko Nishitanis Arbeit zeichnet sich durch die Vielseitigkeit ihrer Veröffentlichungen zu rechtshistorischer, vergleichender und praxisbezogener Forschung aus. Außerdem steht sie in engem fachlichen Austausch mit Fachkolleg*innen in Deutschland.
Nishitanis Fachgebiet ist das Internationale Privatrecht, das die Rechtsbeziehungen der Bürger untereinander regelt. Zahlreiche Auszeichnungen, Vortragseinladungen und Mitgliedschaften in internationalen Gesellschaften zeugen von ihrem hohen wissenschaftlichen Renommee. Sie wurde beispielsweise 2017 in das Kuratorium der The Hague Academy of International Law berufen und vertritt die japanische Regierung seit 2011 bei der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht. Diese Organisation arbeitet an der Vereinheitlichung des Internationalen Privatrechts, damit in unserer globalisierten Welt, in der familiäre oder wirtschaftliche Situationen in vielen Fällen an mehr als ein Land gebunden sind, alle Personen einen hohen Grad von Rechtssicherheit genießen können.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Kyoto University in Tokyo wurde Frau Nishitani 1998 an der Universität Heidelberg promoviert. Sie war zunächst Associate Professor an der Tohoku University Graduate School of Law, dann Professorin an der Kyushu University und ist seit 2015 Professorin an der Kyoto University in Japan. Ihre Laufbahn ist sehr international ausgerichtet, mit besonderem Bezug zu Deutschland: Sie forschte schon als Promotionsstudentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg und kehrte dorthin 2009 als Humboldt-Forschungsstipendiatin zurück. Zudem ist sie an vielen Hochschulen in Europa, Asien und den Vereinigten Staaten als Gastprofessorin gefragt.
Der Philipp Franz von Siebold-Preis wird traditionell vom amtierenden deutschen Bundespräsidenten während der Jahrestagung der Humboldt-Stiftung in Berlin verliehen. Da die Jahrestagung dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie digital stattfand, ist der Preis nun am 8. Oktober von der Deutschen Botschafterin in Japan Ina Lepel überreicht worden.
Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.