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Die Alexander von Humboldt-Stiftung definiert ihre Schwerpunkte bis Ende 2028 in einer neuen Strategie, die nun vom Stiftungsrat verabschiedet wurde. Damit setzt die Stiftung den Weg fort, ihre individuelle, länder- und disziplinenübergreifende Förderung herausragender Wissenschaftler*innen weiter auszubauen und an global veränderte Rahmenbedingungen anzupassen.
Die neue Strategie ist ein Ergebnis des ersten Amtsjahres von Humboldt-Stiftungspräsident Robert Schlögl und wurde maßgeblich von ihm mitgestaltet. „Die Stiftung sieht den Kern ihres Handelns in der Förderung der Wissenschaften mit einem uneingeschränkten Qualitätsanspruch an ihre Forschenden. Darin und in der Verlässlichkeit über die Zeiten liegt unser Wert, beides schafft Nutzen für unser Land. Dieser Nutzen, den wir als Kulturleistung verstehen und ohne Zweckbindung generieren, wird mit der neuen Strategie um die Dimension einer offenen Wissenschaftsdiplomatie erweitert“, so Robert Schlögl. „Gerade in einer sich wandelnden Welt bringen wir den Schatz unseres Netzwerkwissens für unterschiedliche Zielgruppen in die deutschen Diskurse aktiv ein.“
Vier Wirkungsziele
Als Wirkungsziele der neuen Strategie werden die folgenden vier Bereiche gestärkt: der Wissenschaftsstandort Deutschland, die Wissenschaftsfreiheit und der Schutz gefährdeter Forschender, die Kooperation mit dem Globalen Süden sowie die Gesellschafts- und Politikberatung.
1. Stärkung des Wissenschaftsstandorts Deutschland
Die Humboldt-Stiftung gewinnt herausragende internationale Forschende für dauerhafte Kooperationen mit Deutschland. Zur Förderung des Wissenschaftsstandortes will die Stiftung beispielsweise Innovations- und Translationsstipendien auf den Weg bringen und als Matchmaker an der Schnittstelle von Wirtschaft und Wissenschaft hoch spezialisierte Fachkräfte für Deutschland gewinnen. In Auswahl und Förderung sollen strukturelle Benachteiligungen beseitigt und Prozesse möglichst noch chancengerechter gestaltet werden.
2. Stärkung der Wissenschaftsfreiheit
Wissenschaftsfreiheit ist für die Humboldt-Stiftung Basis wissenschaftlicher Qualität, Kreativität und Innovation. Aus der konsequenten Verteidigung freiheitlich-demokratischer Werte folgt, dass die Philipp Schwartz-Initiative für gefährdete Wissenschaftler*innen ein unverzichtbares Kerninstrument bleibt. Die Stiftung setzt sich aber auch für mehr Handlungssicherheit bei internationalen Kooperationen ein.
3. Globale Herausforderungen mit lokaler Expertise angehen
In Kooperationen mit dem Globalen Süden lernt die Stiftung von ihrem Netzwerk vor Ort. Überzeugt, dass weltweite Herausforderungen nur global und unter Rückgriff auf lokale Expertise adressiert werden können, wird Forschung mit Entwicklungsrelevanz gefördert. Der Fokus liegt auf dem systemischen Nutzen, der aus der Forschungstätigkeit der Geförderten für ihre Heimatregion entsteht.
4. Gesellschafts- und Politikberatung ausbauen
Politik und Gesellschaft profitieren von der Expertise der Humboldtianer*innen Mit dem Format des „Humboldt-Kosmos“ schafft die Stiftung ein Dach für faktenbasierte Beratung. Science Diplomacy als Zwei-Wege Kommunikation: Wissen des Humboldt-Netzwerkes soll in die Welt getragen und Wissen aus der Welt nach Deutschland gebracht werden.
Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.