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Neue Erkenntnisse entstehen oft zwischen den Disziplinen. Die Forschungs- und Lehrtätigkeit des Briten Nick Monk lässt sich am besten unter dem Motto „Mathematics meets Biology“ zusammenfassen. Seit seiner Promotion in Theoretischer Physik hat der studierte Mathematiker Monk an der Schnittstelle zwischen der Mathematik und den Lebenswissenschaften gearbeitet. „Mathematische Modelle bilden komplexe biologische Prozesse ab, zeigen die Logik auf, der sie unterliegen und ermöglichen ein tieferes Verständnis dieser Prozesse. Gleichzeitig haben fundamentale Fragestellungen zu Begriffen wie „kollektives Verhalten“ oder „Entscheidungsfindung“ in der Evolutionsforschung die Ausrichtung mathematischer Forschung beeinflusst“, berichtet Monk. „Die Disziplinen erhellen sich gegenseitig, das volle Potenzial dieser Schnittstelle tritt erst im Dialog von gut ausgebildeten Forschenden auf beiden Seiten zutage“.
Im Laufe seiner Karriere hat der Mathematiker den Bedeutungszuwachs und Entwicklungen der Disziplinen „mathematische Biologie“ und „Computerbiologie“ miterlebt und begleitet. So hat der bisherige Leiter der School of Mathematics and Statistics an der University of Sheffield in den letzten 25 Jahren innerhalb und außerhalb des Vereinigten Königreichs zahlreiche Forschungsprogramme, Summer Schools, Konferenzen und Workshops auf die Beine gestellt, um weltweit eine Fachgemeinschaft in der mathematischen Biologie und Computerbiologie aufzubauen. Auch zum AIMS Ghana pflegt er langjährige Verbindungen und hat dort mehrere Kurse in mathematischer Biologie geleitet. Vor allem in seiner Funktion als Lehrer und Mentor ist es Monk besonders wichtig, Nachwuchsforschenden die Bedeutung von mathematischen Modellen für die Lebenswissenschaften deutlich zu machen und ihre Kompetenzen im Modellieren auszubauen. Dieses Ziel wird er am AIMS in Ghana nun auch als Lehrstuhlinhaber für den afrikanischen Kontinent weiter vorfolgen.
In der Ausbildung von Nachwuchsforschenden in Mathematik geht es Monk auch darum, Mädchen und Frauen für Mathematik zu begeistern und grundsätzlich von Beginn an „Mathe-Angst“ zu begegnen. Sein Ziel ist es, entscheidend zum Ausbau des mathematischen Fachwissens auf dem Gebiet des Modellierens gerade für die Lebenswissenschaften beizutragen. Dafür will Monk mit im Anwendungsbereich forschenden Mathematikern und Biologen in Ghana sowie mit Kolleg*innen in Deutschland zusammenarbeiten. Zum Beispiel sind vor Ort Kooperationen mit. Dr. Emmanuel S. Adabor vom Ghana Institute of Management and Public Administration sowie mit Forschenden des CSIR Crops Research Institute und Plant Genetic Resources Research Institute geplant.
Komplexe Datensätze sollen dabei durch Machine Learning analysiert und zur Modellbildung genutzt werden. In Deutschland wird Nicholas Monk vor allem mit Dr. Aneta Koseka, von der Lise-Meitner-Forschungsgruppe „Zelluläre Komputationen und Lernen“, am Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens, Bonn, zusammenarbeiten. Dabei wird es um Modellierungen gehen, die in der Zell- und Entwicklungsbiologie zu neuen Erkenntnissen führen können.