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Eine starke Stimme für die Demokratie: Cynthia Miller-Idriss

Entdeckergeist, Kreativität und globaler Austausch bringen die Welt voran. Ob es um die Sicherung der Demokratie, den Kampf gegen den Klimawandel oder die Eindämmung von Pandemien geht – ohne Wissenschaft und Forschung ist unsere Zukunft in Gefahr.

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Porträtfoto von Cynthia Miller-Idriss
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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Man kann lernen, Propaganda und Desinformationen zu durchschauen und sich gegen sie zu wehren. Davon ist die Politologin Miller-Idriss überzeugt. Am Polarization and Extremism Research & Innovation Lab (PERIL) der American University in Washington, D.C entwickelt Miller-Idriss gemeinsam mit ihrem Team unter anderem Videos, die die Mechanismen von Verschwörungserzählungen erklären. Furchteinflößende Musik, Farben und Bilder, die Angst und Unwohlsein auslösen, aber auch auf Manipulation angelegte Rhetorik und spezifische Schlagworte könnten leichter identifiziert werden, sagt Miller-Idriss, wenn man wisse, worauf man achten müsse. „Videobasierte Impfung“ nennt sie dieses Konzept. Solche Videos können auf Social-Media-Plattformen verbreitet werden, aber auch auf öffentlichen oder halböffentlichen Bildschirmen und digitalen Werbetafeln, wie zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr. 

In ihren Forschungen setzt Miller-Idriss auch auf einen interdisziplinären Ansatz und internationale Perspektiven. Als kreative Leiterin des Humboldt Residency-Programms 2022 brachte sie 15 Expert*innen aus den Bereichen Forschung und Journalismus zusammen, um gemeinsam neue Impulse zum Thema „Sozialer Zusammenhalt“ zu erarbeiten. Der Austausch mit den Kolleg*innen aus dem Humboldt-Netzwerk und mit der Öffentlichkeit in Berlin habe ihre Perspektive auf sozialen Zusammenhalt noch einmal erweitert – gerade in Hinblick auf gleichmachende Tendenzen. Ein zu starkes Streben nach Homogenität könne gefährlich sein: „Sozialer Zusammenhalt muss Minderheiten mit einschließen, ohne diese zwanghaft assimilieren zu wollen“, betont die Wissenschaftlerin. 

Für ihre Ideen und Expertise wird Miller-Idriss auch außerhalb des Wissenschaftsbetriebs geschätzt. Sie spricht regelmäßig vor dem US-Kongress oder informiert Politik, Bildungseinrichtungen, Sicherheits- und Geheimdienste in den USA und anderen Ländern sowie die Vereinten Nationen über neue extremistische Entwicklungen und zu möglichen Präventionsstrategien. Im September 2022 erst war Miller-Idriss im Weißen Haus zu Gast und hielt eine Rede bei der von US-Präsident Joe Biden initiierten „United We Stand“-Konferenz zur Bekämpfung von Hate Crimes. 

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