Das neunte Communication Lab beschäftigte sich mit Konfliktfeldern der Freiheit in einer immer komplexer werdenden Welt. Insbesondere Klima- und Migrationsfragen stellen uns vor die Herausforderung, wie wir als Gesellschaften zusammenleben wollen und welche Werte wir teilen. Was sagt uns die Forschung über die Sorgen und Bedürfnisse von Gemeinschaften on- und offline, über Wahl- und Konsumverhalten und politische Einstellungen? Und wie können Wissenschaft und Medien zusammenarbeiten, um die Kommunikation über Migration, KI und die Klimakrise vertrauensvoll, nahbar und vor allem faktenbasiert zu gestalten?
Vom 19. bis zum 22. September tauschten sich in Berlin 40 Teilnehmende aus 28 Ländern und weitere Expert*innen aus Medien, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu blinden Flecken und effektiven Strategien der Wissenschaftskommunikation aus. Das ComLab#9 bot Panel-Diskussionen, Workshops, Netzwerkformate und Gruppenarbeiten für den gezielten Austausch zwischen Wissenschaft und Medien. Das Ziel: voneinander lernen. Zugleich entwickelten die Teilnehmenden in interdisziplinären Teams und mit Unterstützung erfahrener Mentor*innen Projektideen für verschiedene Zielgruppen zu den Themen Migration, Klimakrise und KI.
Die internationale Jury von Redakteur*innen – Sahana Ghosh (Nature India), Jens Radü (Der Spiegel) und Heike Vowinkel (t-online) – wählte die besten drei Projektideen aus. Sie überzeugten vor allem durch die Originalität des jeweiligen Themas, die kreative und zielgruppengerechte Umsetzung sowie die Verflechtung von wissenschaftlicher Expertise und Storytelling. Die Preise gingen an:
- den nigerianischen Digital-Humanities Forscher Onwu Inya und den slowakischen Journalisten Tomáš Hrivňák;
- den Umweltwissenschaftler Mohammed Mofizur Rahman aus Bangladesch und die dänische Journalistin Lise Josefsen Hermann;
- den deutschen Politik- und Wirtschaftswissenschaftler Daniel Mügge und die Politikanalystin und -beraterin Sabine Muscat.
Den Publikumspreis erhielten der französische Antarktisforscher Mathieu Casado und der serbische Klimajournalist Luka Stokic.
Communication Lab: Einmal im Jahr treffen Stipendiat*innen der Humboldt-Stiftung auf Journalist*innen aus aller Welt – Fellows der Internationalen Journalisten-Programme. Gemeinsam entwickeln sie während eines dreitägigen Workshops in Science-Media-Tandems ein innovatives journalistisches Projekt. Ausgewiesene Mentor*innen begleiten den Entstehungsprozess. Im Zentrum der Arbeit steht das gegenseitige Lernen. Welche Erwartungen gibt es aneinander? Wie gelingt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit? Und was macht gute Wissenschaftskommunikation aus?
Das Communication Lab wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert und ist eine Kooperation der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Internationalen Journalisten-Programme.