Pressemitteilung

Einladung zur Verleihung der Humboldt-Professuren durch Bundesministerin Karliczek am 8. Mai in Berlin

  • vom
  • Nr. 13/2018
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

Kontakt

Presse, Kommunikation und Marketing
Tel.: +49 228 833-144
Fax: +49 228 833-441
presse[at]avh.de

Zehn Preisträger aus dem Ausland erhalten jeweils bis zu fünf Millionen Euro und forschen künftig in Aachen, Berlin, Dresden, Erlangen-Nürnberg, Hamburg, Hannover, Leipzig, Mainz und München

Gekommen, um zu verändern: Vor zehn Jahren startete die Humboldt-Stiftung die Alexander von Humboldt-Professur, Deutschlands höchstdotierten Forschungspreis. Die aktuellen Auszeichnungen werden am 8. Mai 2018 in Berlin von der Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek und dem Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung Hans-Christian Pape verliehen. Zugleich begeht die Humboldt-Stiftung das Jubiläum des Programms.

Mit der Alexander von Humboldt-Professur zeichnet die Humboldt-Stiftung führende, bisher im Ausland tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus. Die Preisträger wurden von deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen nominiert und sollen nun dort Teams und Strukturen aufbauen, die weltweit konkurrenzfähig sind.
Die vom BMBF finanzierte Alexander von Humboldt-Professur ist mit fünf Millionen Euro für experimentell und dreieinhalb Millionen Euro für theoretisch arbeitende Forscher dotiert. Das Preisgeld ist für die ersten fünf Jahre Forschung in Deutschland bestimmt.

Gekommen, um zu verändern: Festveranstaltung 10 Jahre Alexander von Humboldt-Professur und Preisverleihung
Zeit: Dienstag, 8. Mai 2018, 19:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Ort: Hauptstadtrepräsentanz Deutsche Telekom AG, Französische Str. 33 a-c, 10117 Berlin

Es besteht die Möglichkeit zu Bild- und Tonaufnahmen. Interviews mit den Preisträgern sind nach individueller Absprache möglich.

Ab 18:00 Uhr: Einlass und Rundgang mit Anja Karliczek und Hans-Christian Pape sowie den Preisträgern zu Informationsständen der jeweiligen Gastgeber-Hochschulen aus Aachen, Berlin, Dresden, Erlangen-Nürnberg, Hamburg, Hannover, Leipzig, Mainz und München.

Akkreditierungen, inklusive Kopie des gültigen Presseausweises, bitte bis zum 4. Mai 2018, 12:00 Uhr, per E-Mail an presse(at)avh.de oder Fax an +49 228 833-441.

Pressekontakt vor Ort:
Kristina Güroff, Tel.: 0151 / 140 157 96
Georg Scholl, Tel.: 0160 / 97 245 344

Die Preisträger im Überblick:

  • Hamburg: Anne van Aaken (Rechtswissenschaften/Ökonomie)
    Wer Menschen versteht, kann Recht besser machen
    Anne van Aaken arbeitet im Grenzbereich von Rechtswissenschaft und Ökonomie, insbesondere Völkerrecht und Verhaltensökonomik. Ihr geht es um evidenzbasierte Rechtsforschung. Welche Psychologie steht beispielsweise hinter völkerrechtlichen Abkommen?
    Von der Universität St. Gallen in der Schweiz kommend, will sie nun an der Universität Hamburg ein neues Forschungsfeld aufbauen, unter Berücksichtigung psychologischer und sozialwissenschaftlicher Ansätze.
  • Aachen: Wil van der Aalst (Informatik/Computer Science)
    Smarte Datenverarbeitung hilft, komplexe Prozesse in den Griff zu bekommen
    Wil van der Aalst gilt als der Begründer des Process-Minings, das Prozess-Management mit Datenanalyse verbindet. Damit können auch komplexere Vorgänge, an denen viele menschliche Akteure beteiligt sind, untersucht werden: etwa die Gepäckabfertigung an Flughäfen, die Kreditvergabe bei Banken oder die Schadensbearbeitung von Versicherungen. Als Humboldt-Professor will er unter anderem ein neues Programm entwickeln, das sich mit der verantwortungsvollen Nutzung von Data Science beschäftigt.
    Er ist mit der Humboldt-Professur von der Technischen Universität Eindhoven aus den Niederlanden an die RWTH Aachen gewechselt.
  • Mainz: Peter Baumann (Zellbiologie)
    Strategien gegen das frühzeitige Altern von Zellen
    Peter Baumann ist einer der führenden Spezialisten auf dem Feld der Chromosomen-Biologie. Er erforscht, wie genetische Informationen vererbt werden, wie Zellalterung abläuft und Krebs entstehen kann.
    Er ist bereits vom University of Kansas Medical Center, dem Stowers Institute for Medical Research und dem Howard Hughes Medical Institute, USA, an die Johannes Gutenberg-Universität und das Institut für Molekulare Biologie gGmbH (IMB) in Mainz gegangen.
  • München: Marco Caccamo (Technische Informatik/Echtzeit-Systeme)
    Sicherheitskritische Systeme verlässlich in Echtzeit steuern
    Marco Caccamo ist einer der führenden Experten für sicherheitskritische Echtzeitsysteme. Beispiele sind Steuersysteme in Kraftwerken, in Flugzeugen oder in selbstfahrenden Autos. Systeme also, die verzögerungsfrei Sensorendaten auswerten, entscheiden, Steuerimpulse geben – und dabei absolut sicher funktionieren müssen.
    Von der University of Illinois at Urbana-Champaign, USA, wechselt er an die Technische Universität München.
  • Leipzig: James Conant (Philosophie)
    Kristallisationspunkt deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit
    Amerikanische und deutsche Philosophen gehören unterschiedlichen Schulen an. James Conant ist ein Vermittler zwischen Ländern, Fächern und Denkschulen und fördert die Verständigung und Zusammenarbeit in einem internationalen philosophischen Netzwerk.
    Er ist von der University of Chicago, USA, an die Universität Leipzig gekommen.
  • Erlangen-Nürnberg: Ewa Dąbrowska (Kognitive Linguistik)
    Wie Menschen Sprache erwerben
    Mit empirischen Untersuchungen bei Kindern und Erwachsenen analysiert Ewa Dąbrowska die je nach Sprache und Kultur unterschiedlichen Wege, die zum Erwerb von Sprache führen, und welche Rolle soziale und individuelle Einflüsse hierbei spielen. Lange war die vorherrschende Meinung, jeder Mensch sei von Geburt an mit einer Grundausstattung an Grammatik ausgerüstet. Bis die Kognitive Linguistik auf den Plan trat und Dąbrowska dieses Dogma widerlegte.
    Sie wechselt nun von der University of Birmingham, Vereinigtes Königreich, an die Universität Erlangen-Nürnberg.
  • Berlin: Arno Rauschenbeutel (Quantenoptik/Atomphysik)
    Information absolut abhörsicher übertragen – per Quantenphysik
    Arno Rauschenbeutel arbeitet auf dem Gebiet der experimentellen Quantenoptik. Besonders interessiert ihn die Schnittstelle zwischen Licht und Materie. Und hier hat er einen Meilenstein erreicht, nämlich Atome mit Licht in Glasfasern festzuhalten und damit zu kontrollieren und zu manipulieren.
    Er wechselt vom Vienna Center for Quantum Science and Technology in Wien, Österreich, an die Humboldt-Universität zu Berlin.
  • Hannover: Guus F. Rimmelzwaan (Virologie/Immunologie)
    Auf dem Weg zu neuartigen Grippeimpfstoffen
    Guus Rimmelzwaan erforscht Influenza-Viren an der Schnittstelle von Human- und Tiermedizin. Influenza-Viren können vom Tier auf den Menschen übertragen werden und umgekehrt. So können neue Grippestämme entstehen und eine flächendeckende Epidemie auslösen. Rimmelzwaans großes Ziel ist die Entwicklung eines universellen Influenza-Impfstoffs.
    Er ist jetzt vom Erasmus MC, University Medical Center Rotterdam in den Niederlanden, an die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover gewechselt.
  • Dresden: Michael H. Sieweke (Immunologie/Stammzellforschung)
    Die Macht der Makrophagen – Wie der Körper sich gegen Gefahren wehrt
    Michael H. Sieweke hat ein Verfahren entwickelt, sogenannte Makrophagen, eine Art von Immunzellen, außerhalb des Körpers zu vermehren. Die Hoffnung ist, in Zukunft menschliche Makrophagen im Reinraumlabor vermehren zu können, um Patienten mit degenerativen Leiden zu helfen.
    Sieweke ist vom Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und vom Centre d’Immunologie de Marseille-Luminy, Frankreich, an die Technische Universität Dresden gekommen.
  • Aachen: Raul Fidel Tempone (Angewandte Mathematik)
    Unsicherheiten berechenbar machen
    Raul Tempone ist Spezialist für die so genannte Uncertainty Quantification (UQ), ein noch recht junges mathematisches Fachgebiet. Er erforscht, wie man Vorhersagen für hochkomplexe und auf den ersten Blick chaotische Systeme, wie zum Beispiel die Bewegung von Menschenmassen oder das Wetter, macht. Die größte Herausforderung dabei sind die vielen Variablen.
    Von der King Abdullah University of Science and Technology in Thuwal, Saudi-Arabien, geht er nun an die RWTH Aachen.

 

Die Alexander von Humboldt-Stiftung

Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 28.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern – unter ihnen 55 Nobelpreisträger.

vorherige Pressemitteilung Klares Bekenntnis zu Freiheit der Wissenschaft und Schutz verfolgter Wissenschaftler
nächste Pressemitteilung Diese Forscher kommen, um zu verändern